Kieferostitis ? gut bekannt?

Klassischerweise verstehen wir unter Kieferostitis eine Osteomyelitis, Hauptverursacher sind Streptokokken. Diese Entzündung mitten im Knochen betrifft den Zahn- und Kieferbereich und die angrenzenden HNO-Gebiete, besonders die Nebenhöhlen.

Auswirkungen auf den Gesamtorganismus sind häufig und können sehr heftig sein. Aus Zytokinuntersuchungen wissen wir, dass chronische Entzündungsgebiete chemotaktische Zytokine abgeben, die bei Schmerzentstehung, allgemeinen Entzündungen (Fibromyalgien, Lichen, MS ...) und verschiedenen Krebsarten mitspielen. Es gibt daher zahlreiche Suchampullen (Causticum in Potenzierungsakkorden für signifikanten und dominanten Herd, Kieferostitis, Zahnwurzelgranulom, Gangrängranulom) sowie ein Handmode für Herdswitching, die gleich beim Durchuntersuchen mitgetestet werden. In den letzten Jahren ist mir und befreundeten Allgemeinärzten aufgefallen, dass Diskrepanzen zwischen der Therapielokalisation und den Suchampullen aufgetreten sind.

In der Praxis bedeutet das: Der Praktiker vermutet aufgrund der Symptomatik, der nicht greifenden Therapie und seinem Testverfahren einen Zahnherd, bei lokalem Abgreifen etwa mit einer Bioresonanz-Zahnsonde, „ist da was", die Kieferostitis-Nosode spricht aber nicht an. Bei meinem Test ergeben die klassischen Ampullen auch keine Reaktion, das Herdmudra aber schon und die Therapielokalistion ist deutlich. Normalerweise berühren wir die Reflexzonen für jeden einzelnen Zahn, auch die zahnlosen Abschnitte und Weisheitszahngebiete (mit Panoramakontrolle) sowie Tonsillen, Kieferhöhle, Keilbeinhöhle, Siebbeinzellen, Stirnhöhle, Mittelohr, Mastoid, Nackenganglien und Lymphe 2 (am Daumen).

Mit schrittweisem Abgreifen mit einem Kugelstopfer können wir auch die Größe der Läsion gut orten - die Ergebnisse stimmen mit oft folgenden Operationsbefunden überein. Gewohnheitsmäßig bestimmen wir dabei auch den „Feind" - aber zunehmend häufig passen weder Kieferostitisnosoden (chronische, bakterielle, fettige ...) noch die üblichen Verdächtigen Streptococcus viridans oder haemolyticus. Sehr wohl aber testen manchmal Viren, die sich offensichtlich im vorgeschädigten, sauren Gebiet festsetzen können. Sehr häufig passen Candida (albicans und Cruzei) und Parasiten (Askariden, Oxyuren, Tänien, Fasciola, Lamblien, Chlamydien). Dass solche in tiefen Taschen leben können, ist bekannt, in Nebenhöhlen und Zahnherden sind sie neue Migranten, wahrscheinlich hervorgerufen durch den häufigen Gebrauch der Antibiotika, die klassische Eiterkeime vernichten, Anaerobier aber übriglassen und durch energetisches Auskühlen der Gebiete Pilz- und Parasitenwachstum fördern. Der Einsatz von Mitteln, die auch Anaerobier erfassen (Kombinationen mit Mitronidazol) steigt zwar bei Allgemeinärzten, allerdings wollen viele die Darmflora schonen - nicht immer mit dem erhofften Erfolg. Nach den neuen Erfahrungen mit hoch chronischen Entzündungen wäre es vernünftig, kurzfristig hochdosierte Breitbandmittel einzusetzen und nachher gezielt Symbionten zuzuführen.

Beim Entstehen neuer Keimspektren spielen zwei große Faktoren mit: Krankheitserreger mutieren und tauschen RNA-/DNA-Teile aus. Dadurch erwerben sie neue Eigenschaften wie stärkere Neutrotropie (Masern) oder Antibiotikaresistenz. Aus der Medizin kennen wir Beispiele wie die Schweinegrippe (gabs als Schweinepest schon ewig) oder jetzt EHEC (Prof. Dr. Graninger schloss im Fernsehen Zusammenhänge mit Probiotika nicht aus und sprach mir damit aus der Seele). Streptokokken und Coli haben eine große Gemeinsamkeit: Einige Stämme gehören zu unseren Symbionten, und unser Immunsystem toleriert sie damit. Beide Keime haben aber eine enorm große Verwandtschaft, und ein Teil davon ist leider ziemlich bösartig. Homöopathische Zubereitungen, Nosoden und Sanum-Präparate helfen bei der Wiederidentifizierung der Keime.

Die Mehrzahl der Keime dringt durch Schleimhäute ein, von deren intakter Oberfläche die Immunreaktion abhängt. Die Immunerkennung erfolgt an der Oberfläche der Schleimhautzellen mithilfe des Schutzschleims (der Glykokalix) und der spezifizierten M-Zellen (makrophagenartige, etwas kleinere Darmwandzellen), die eine direkte Verbindung zu den darunter liegenden Lymphfollikeln haben. Wir wissen, dass dort 80% unserer Immunabwehr sitzen. Wird ein Antigen erkannt, startet eine hoch komplexe Reaktionskaskade. Physiologische Zellen werden aber weder phagozytiert noch prozessiert (Prof. Hartmut Heine, Lehrbuch der biologischen Medizin, Hippokrates-Verlag). Bei Dysbiose und chronischer Entzündung ist dieser Erkennungsprozess gestört, sowohl was die Differenzierung von Nahrungsmitteln und Toxinen als auch die immunologische Identifizierung betrifft.

Der Wiederherstellung einer funktionierenden Darmschleimhaut als hochintelligentes Resorptions-, Barriere- und Abwehrsystems kommt also große Bedeutung zu. Mit natürlichen Produkten wie Joghurt und Konzentraten aus der Apotheke funktioniert das gut. Mit gezüchteten (und damit patentierbaren) Keimstämmen richtet man oft mehr Schaden an: Unser jahrtausendealtes Immunsystem kennt diese Keime nicht, wird verwirrt und spielt eventuell verrückt - in Richtung Allergie oder Immunschwäche. Probiotische Produkte mit interessant benannten Keimen passen im Test fast nie, sondern rufen deutliche Abwehrreaktionen hervor.

Das Zusammentreffen von variablen Keimen und vorgeschädigtem Immunsystem begünstigt natürlich unerwartete Infektionen und ungewohnte Krankheitsverläufe. Besonders Parasiten finden sich immer häufiger - nicht als Folge mangelnder Hygiene, sondern eher wegen zu stark forcierter Sauberkeit: Klassische Kinderkrankheiten und Wurmbefall waren ein gutes Training für das Immunsystem und haben auch überschießende Reaktionen verhindert. Viele Patienten meiden Kontakt mit Tieren, waschen sich fast zwanghaft ständig die Hände und sind entsetzt, wenn wir trotzdem Parasiten finden. Wurmeier finden sich aber leider oft im Straßenstaub (pulverisierter Hundekot), Chlamydien gibt es im warmen Thermenwasser ... Es ist nicht möglich, alle Infektionsquellen zu meiden, der richtige Weg ist eine Verbesserung der Immunlage. Schließlich werden ja nicht alle Leute krank, die sich dort aufgehalten haben!

Die Allgemeinärzte verzweifeln, weil ihre gewohnten Therapieschemata von dem Kieferherd blockiert werden, und der zuständige Zahnarzt findet einfach nichts (der osteolytische Prozess im Knochen wird durch Einlagerung von Schwermetallen mit gleicher Röntgendichte unsichtbar - Arbeiten von Dr. Johann Lechner, München).

Wir komplementären Zahnärzte sind uns der Rolle als Detektive und wichtige Ko-Therapeuten bewusst - und derzeit ist Kreativität gefragt. Die wichtigste diagnostische Maßnahme ist zur Zeit die Therapielokalisation. Einige Kollegen arbeiten an der Entwicklung von aktuellen Kieferostitisnosoden, die die anaeroben und parasitären Informationen beinhalten (am besten geht das mit Präparaten nach Kieferostitisoperationen, die wir nach Bioresonanzprinzip mischen, hochschwingen und haltbar machen können). Die kopierten homöopathischen Präparate sind natürlich nicht infektiös und können daher zur Diagnose und (in Kombination mit orthomolekularen Mitteln) zur Therapie eingesetzt werden.

Dr. Eva-Maria Höller

Ankündigung: Interdisziplinäre Praxisfortbildung Komplementärmedizin

Dr. Hermine Kainz-Toifl, Dr. Elisabeth Wernhart-Hallas, Dr. Eva-Maria Höller
Kongressberichte, Praxiserfahrungen, Fallbesprechungen mit Allgemeinärzten

Dienstag, 11. Oktober 2011 und 29. November 2011, 19:30 -21:30 Uhr
Restaurant „Gußhaus",
1040 Wien, Gußhausstraße 23/2

Anmeldung nicht erforderlich!

Aufhellung im Röntgen: Harmlose idiopathische Zyste oder hochaktive Kieferostitis?