Prof. Dr. Adrian Crismani - Neuer Direktor der Innsbrucker Zahnklinik

Seit Juni dieses Jahres ist der Kieferorthopäde Prof. Dr. Adriano Crismani Direktor der Innsbrucker Zahnklinik, d. h. des Departments  Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Aus diesem Grund führten wir mit ihm das folgende Interview.

Die Klinikleitung hat in den letzten Jahren in Innsbruck relativ oft gewechselt. Wie ist denn hier die genaue Regelung?

Crismani: Alle drei Jahre wird der Direktor/die Direktorin des Departments vom Rektorat neu bestellt, und zwar auf Vorschlag der drei Klinikdirektoren (Zahnersatz/Zahnerhaltung, Kieferorthopädie und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie). In meinem Fall sind es fünf Jahre. Die Struktur des Departments ist dabei ein bisschen anders als in Graz oder Wien. Die drei Kliniken sind  unabhängige Organisationseinheiten und der geschäftsführende Direktor koordiniert die Lehre und die Forschung.

Wie sehen Ihre Pläne aus?

Crismani: Ich möchte gemeinsame Forschungsprojekte der drei Kliniken forcieren, und auch solche mit anderen Instituten der Innsbrucker Medizinischen Universität. Weiters möchte ich dafür sorgen, dass es im Westen weiterhin eine gute Lehre gibt. Die Konkurrenz der Privatuniversitäten ist mittlerweile stark. Es ist daher wichtig, dass wir attraktiv bleiben. Änderungen und Anpassungen wird es nur in kleinen Schritten geben.

Was tut sich auf der Klinik für Kieferorthopädie?

Crismani: Die Klinik hat sich gut entwickelt, ich bin sehr zufrieden, und zwar mit der Lehre, der Interdisziplinarität und der Patientenfrequenz. Bei der Forschung dauert es natürlich immer ein bisschen, bis sie in die Gänge kommt. Demnächst werden von uns jedenfalls interessante Arbeiten zur skelettalen Verankerung und zur möglichen Anwendung von Low-Budget-3D-Druckern (Beurteilung der Qualität nach Überlagerung von Modellen) in der Praxis erscheinen. Das Thema „3D-Drucker“ finde ich faszinierend.

Gibt es in der „Welt der Minischrauben“ Neuigkeiten?

Crismani: Hier hat sich in den letzten Jahren nicht viel verändert. Der Trend geht hin zu Minischrauben im Gaumen, wodurch eine feste Verankerung anhand von zwei Schrauben zur Distraktion des Oberkiefers in der Medianen oder zur Distalisierung von Molaren erzielt werden kann.

Könnten Sie bitte noch einige Worte zum 2. KFO-Symposium von Dentaurum in Salzburg sagen, wo Sie Tagungspräsident sind?

Crismani: Das wird sicher ein großes Event, ein internationales Symposium vom Feinsten. Fast sämtliche Experten und Expertinnen  aus dem deutschsprachigen Raum werden vortragen. Ein Highlight wird auch das Gala-Diner im Schloss Hellbrunn sein. Das Symposium findet am 8. und 9. Mai 2015 unter den Generalthemen „Moderne Behandlungsstrategien – Lingualtechnik – skelettale Verankerung“ statt. Tagungspräsident zu sein, empfinde ich als eine große Ehre, und ich freue mich auf diese Herausforderung vor Ort sehr.

Sie sind ja seit letztem Jahr auch Präsident des Vereins Tiroler Zahnärzte?

Crismani: Ja, und als solcher bin ich gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern stets bemüht, für die niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte gute Referenten aus allen Sparten der Zahnmedizin für die Fortbildungsveranstaltungen zu holen. Erwähnen möchte ich auch noch, dass das traditionsreiche Internationale Meraner Symposium des Vereins Tiroler Zahnärzte heuer unter dem Motto „Alte Weisheiten – neue Wahrheiten“ stand und sehr gut besucht war.

Herzlichen Dank für das Interview!

Prof. Dr. Adriano Crismani