WID 2013: Frischer Wind im ODV

Die diesjährige WID hat gezeigt, dass mit Dr. Gottfried Fuhrmann an der Spitze des ODV auch ein frischer Wind weht. Wir sprachen mit ihm über die WID, seine Ziele und seine Ideen.

Wo liegen für Sie die Schwerpunkte des ODV?

Fuhrmann: Ich sehe die Hauptaufgabe des ODV darin, unseren Mitglieder gute Serviceleistungen, die sie für ihre Arbeit brauchen, anzubieten. Wir arbeiten daran, dieses Angebot deutlich zu verbessern. Dazu wurden Arbeitsgruppen gebildet, die bereits herzeigbare Ergebnisse erzielt haben. Auf unserer Homepage gibt es für alle Mitglieder einen eigenen geschützten Bereich, in dem sie rechtlich und wirtschaftlich interessante Themen finden, aber auch einen Pressespiegel. Alle bisherigen Serviceleistungen gibt es natürlich weiterhin, wir wollen aber auch im Ausbildungsbereich neue Themen anbieten, die von den Mitgliedsfirmen intern noch nicht angeboten werden.

Welche Bedeutung hat der ODV für den Zahnarzt oder Zahntechniker?

Fuhrmann: Primäre Zielgruppe des ODV sind - wie der Name sagt - die Firmen der Dentalindustrie und des Dentalhandels. Wir wollen aber, dass uns Zahnärzte und Zahntechniker als kompetente Partner erkennen. Auf unserer Generalversammlung, die Mitte Juni in Salzburg stattfand, haben wir ganz aktuell den verpflichtenden „ODV-Kodex" beschlossen, in dem Richtlinien für rechtlich und ethisch richtiges Verhalten im Geschäftsleben definiert sind. Zusätzlich gibt es freiwillig die Möglichkeit, sich dem GDDP (good dental distribution practice) zu verpflichten, das bedeutet also, dass für unsere Kunden, die Zahnärzte und Zahntechniker, in Form einer Zertifizierung die Professionalität des jeweiligen Unternehmens sichtbar wird. Wir bieten unseren Mitgliedern „Audits" im Bereich der Medizinprodukte, der Medizintechnik an, die von zertifizierten Auditoren durchgeführt werden und die Voraussetzung zur Zertifizierung sind.

Wie zufrieden waren Sie mit der WID?

Fuhrmann: Wir sind sehr zufrieden. Es gab natürlich auch Stimmen, die gemeint haben, dass die WID nur alle zwei Jahre, und zwar alternierend zur IDS, stattfinden sollte. Das wurde abgelehnt, denn es würde ja bedeuten, dass die Neuigkeiten und Innovationen, die zur IDS erscheinen, erst ein Jahr später im Rahmen der WID vorgestellt werden könnten, und das ist sicherlich nicht sinnvoll! Wir haben mit WID-Forum und Workshops neuen Wind in die WID gebracht. Die Dentalindustrie und der Dentalhandel leisten ja einen großen Beitrag zum österreichischen Gesundheitswesen, und um darauf hinzuweisen, habe ich daher alle Sozialpartner zur WID eingeladen. Einer ist gekommen, und zwar Herr Rudolf Hundstorfer, Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. Eine Stunde lang bin ich mit ihm durch die Ausstellung gegangen, und sein Interesse hat mich wirklich sehr gefreut!

Ist die Besucheranzahl wieder gestiegen?

Fuhrmann: Die Besucheranzahl war insgesamt etwas geringer, allerdings - wenn man die Statistik genau betrachtet, sieht man, dass die Anzahl der österreichischen Zahnärzte und Zahntechniker fast gleich geblieben ist, die Anzahl der Helferinnen ist gestiegen, Besucher, die sich als „Hersteller" deklarierten, sind weniger geworden.
Diese waren wahrscheinlich schon auf der IDS. Der Prozentsatz der niedergelassenen Zahnärzte aus Wien und Niederösterreich, die zur WID kommen, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.

Wie wurden die Workshops und das WID-Forum aufgenommen?

Fuhrmann: Sehr gut. Wir wollten die Möglichkeit bieten, dass die Aussteller ihre Produkte und deren Anwendung auf drei Ebenen präsentieren können: durch die Vorträge der Experten, durch die praktischen Anwendungen bei den Workshops und schließlich auf den Ständen. Das ist uns auch, glaube ich, gut gelungen, aber wie alle Ideen, die zum ersten Mal vorgestellt werden, braucht es Zeit, damit sie von allen angenommen werden. Wir haben durchwegs positive Resonanz und es gib noch viel weiteres Entwicklungspotenzial.

Wann und wo wird die WID 2014 stattfinden?

Fuhrmann: Sie wird wie bisher in der Messe Wien stattfinden, den neuen Termin wissen wir auch schon: 16. und 17. Mai 2014, d.h. es gibt keine Kollision mit der Bern-Dental.

Die WID wurde ja eigentlich als Ersatz für die Dentalausstellung beim Österreichischen Zahnärztekongress gegründet. Nun aber wächst von Jahr zu Jahr die Dentalausstellung bei den Kongressen wieder. Wie finden Sie diese Entwicklung?

Fuhrmann: Diese Ausstellungen  schaffen für potenzielle Aussteller außerhalb des Einzugsgebietes der WID eine Plattform. Außerdem ist es vielen Firmen wichtig, bei großen und kleinen Veranstaltungen Präsenz zu zeigen. Weder von der Größe noch von den räumlichen und technischen Möglichkeiten ist ein Vergleich mit der WID möglich, bei welcher auch das Interesse der Besucher in diesen Tagen ausschließlich den präsentierten Produkten und Anwendungen gilt.

Vielen Dank für das Gespräch,
das Dr. Birgit Snizek führte.
Dr. Gottfried Fuhrmann, Präsident des ODV