Unterschiedliche Symptome: Schwermetalle oft der Grund des Übels

Die Resistenz gegenüber Schwermetallen hängt prinzipiell vom Zustand unserer Barriere-Membranen und dem (angeborenen) Enzymsystem ab.

Das heißt, ein Teil der individuellen Anfälligkeit ist genetisch fixiert, einen großen Teil aber können wir mit Symbioselenkung und Entgiftungsmaßnahmen beeinflussen. Deshalb sind Allgemeinmediziner zwar skeptisch gegenüber Amalgam, schaffen es aber meist, die Belastung zu kompensieren. Warum ich trotzdem wieder dieses Dauerbrenner-Thema aufwärme?
In einem der letzten Zahnarztkurse wurden Teilnehmer zur Demonstration des kinesiologischen Verfahrens getestet. Verständlicher und anschaulicher ist es natürlich, von echten Beschwerden auszugehen (und diese nach Möglichkeit mit einfachen manuellen Therapien oder orthomolekularen Mitteln zu lindern). Und bei drei Kollegen mit unterschiedlichen Symptomen wie Nackenbeschwerden, Schilddrüsenproblemen und Tennisarm spielte Silberamalgam entscheidend mit.
Außerdem gibt es zwei schon etwas dienstältere Kolleginnen (beide Mitte 50), die kaum mit Amalgam arbeiten und trotzdem langsam „komische" Symptome entwickeln: Eine der Damen reagiert auf verschiedene Nahrungsmittel mit Schwellungen und Urticaria, die zweite mit Durchfällen (explosionsartig, mehrmals nachts). Bei beiden ergaben die üblichen Untersuchungen auf Histamin, Laktose, Fruktose nichts, die Allergietests waren bestenfalls grenzwertig. Stuhluntersuchungen zeigten nicht die Idealflora, aber die klassischen Therapien mit Keimmischungen verschiedenster Art brachten keine Besserung.
Testungen auf Schwermetalle hatten beide hinter sich, beide waren vom Typ her gute Entgifter und überzeugt, dass sie nach so langer Zeit im Job gegen die üblichen Belastungen gefeit wären. Die Beschwerden waren aber so lästig und die behandelnden (befreundeten) Allgemeinmediziner bereits leicht verzweifelt – also einigte man sich auf einen Entgiftungsversuch auch ohne eindeutigen Nachweis für das Vorliegen einer Intoxikation.
Eine Dame bekam eine Infusionstherapie mit DMPS und gezielt Vitalstoffe, die zweite Zeolithkapseln und ebenfalls orthomolekulare Entgiftungsunterstützung. Bei beiden besserten sich die Symptome rasch und sie hatten deutlich mehr Energie. Für uns als Tester überraschend war, dass sich nach Besserung des Zustandsbildes plötzlich die Schwermetallbelastung zeigte, die vorher trotz unseres Verdachts nicht wirklich zu finden gewesen war. Parallel zu weiterer Entgiftung konnten nun auch diverse kleinere Beschwerden erfolgreich behandelt werden. Der biochemische Hintergrund ist eigentlich bekannt: Quecksilber geht enge Verbindungen mit den Schwefelresten der Strukturproteine des Bindegewebes ein und setzt sich in Membranen an den Phospholipiden und in den Transportsystemen von Neuronen fest. Es wird intrazellulär im Fettgewebe gespeichert. In den fetthältigen Organen erzeugt es im Nervengewebe Symptome, stört bei Drüsen die Funktion und blockiert in Leber und Niere die Entgiftung. Der Hauptentgiftungsweg wäre jener über das Glutathionsystem der Leber – ein Weg, der auch für Alkohol, Narkotika, Chlorbenzol, Lösungsmittel, Kunststoffmonomere und Medikamente wie Antibiotika der richtige wäre.
Die Symptome treten dann auf, wenn etliche Belastungen über längere Zeit kumulieren. Die Schwermetalle mögen die Basis bilden, dazu kommen andere Gifte – bei uns Zahnärzten oft Chemogifte (Monomere von Prothetikkunsttoffen sind ziemlich „gemein"), Medikamentenrückstände, Nahrungsmittelzusätze, Bakterientoxine, psychische Belastungen.
Alle Testungen sind aber eine Momentaufnahme, der Körper zeigt uns die wichtigsten und derzeit zugänglichen Probleme – und das Hauptproblem manchmal erst nach Vorbehandlung, z.B. mit allgemein unterstützenden Entgiftungsmitteln.
Die Konsequenz daraus? Immer wieder an Schwermetalle denken und darauf testen, auch wenn selbst eine genaue Suche schon mehrmals kein Ergebnis gezeigt hat.
Dummerweise kann Amalgam bei fast allen Symptomatiken beteiligt sein und bei jeder von ihnen gibt es mehrere mögliche Differenzialdiagnosen – genau deswegen ist ja ein Testverfahren so wichtig. Außerdem entsteht das jeweilige Leiden ja meist durch eine Kombination von Schädigungen. Wir erinnern uns an die Pyramide nach Klinghardt: Die Basis ist der unerlöste seelische Konflikt (oder der banale Stress), dieser schafft ein Milieu, wo sich Schwermetalle festsetzen, dann Krankheitserreger ansiedeln – und schließlich entsteht daraus ein Krankheitssymptom. Unser Test zeigt uns, wo wir beginnen können: Manchmal muss zuerst der chronische Infekt bekämpft werden, manchmal die Intoxikation, manchmal die Psyche. Ohne Test können gute Therapien kläglich scheitern, obwohl aus der Sicht der Logik alles korrekt abgelaufen ist.

Symptomenkomplexe, die verdächtig auf Schwermetallbelastung sind:

Neurologische Symptome, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Gleichgewichtsprobleme, depressive Verstimmung

Hormonstörungen – Sexualhormone, Schilddrüse, Nebenniere (Stressresistenz, Müdigkeit)

Verdauungsstörungen, Unverträglichkeiten, Allergien, Asthma, Infektanfälligkeit, Immunschwäche

Chronische, therapieresistente Entzündungen

Hautprobleme aller Art. Die Ekzeme können aussehen wie Akne, Gelsenstiche, kleine Petechien oder großflächig konfluierende Areale, kreisrunde Flecke, psoriasisartig, blass oder hochrot, sie können nässen, schuppen, jucken. Über die Haut leitet der Körper aus, wenn die klassischen Entgiftungswege nicht mehr funktionieren.

Differenzialdiagnosen: Streptokokken, Pilze, Parasiten, Allergien – in vielen Fällen bereits schulmedizinisch ausgeschlossen. Die Therapie der Hautärzte ist dann meist eine Cortisonsalbe, die die Symptome unterdrückt und damit die Ausleitung weiter behindert.
Unsere Therapie ist prinzipiell eine allgemeine Ausleitung. Lokal unterstützend sind Salben auf Leinöl- oder Nachtkerzenölbasis, Zinksalbe, Crab apple in Cold Cream (reinigende Bachblüte), Sambuccus-Salbe (schwarzer Holunder, homöopathische Zubereitung) oder Zeolithpulver in neutrale Salbenbasis eingearbeitet.
Auch Haare können mitbetroffen sein – brüchige Haare, lokaler oder genereller Haarausfall kann ein Schwermetallsymptom sein. Wir finden ja auch in einer Haaranalyse oft Quecksilber – die Analyse wird aber selten gemacht, weil sie wenig therapeutische Konsequenzen zulässt.

Dr. Eva-Maria Höller

Jede Art von Ekzem ist bis zum Be- weis des Gegenteils verdächtig auf Schwermetalle