Alte Ziele ? neue Strategien, das ist das Resümee von Graz

Parodontale Gesundheit mit Bleeding on Probing < 10 und Sondierungstiefen < 4 mm erfordert bei aggressiven Formen der Parodontitis neue Strategien im Umgang mit den Biofilmen. Es ist teilweise frustrierend, zu sehen, wie schlecht verschiedenste Therapieansätze bei hoch pathogenen Mikroorganismen funktionieren. Die momentan beste Strategie scheint hier die Kombination von Full mouth disinfection, selektiver Antibiotikagabe nach Keimbestimmung und, bei entsprechender Defektmorphologie, minimal invasiver chirurgischer Therapie unter Verwendung von Schmelzmatrixproteinen zu sein. Abhängig vom Risikoprofil: FMD und/oder Antibiotikum und/oder Straumann® Emdogain innerhalb von 1-2 Wochen. Bei bestimmten Defektformen kommen auch andere regenerative Techniken (Membran, alloplastische Materialien) zum Einsatz.

Ultraschallsysteme erfordern ähnlich den Handinstrumenten ein systematisches Vorgehen. Die Konkremententfernung dauert auch hier mehrere Minuten. Die vertikale Arbeitsbewegung der Küretten (aus der Tasche heraus) ist mit Schall- und Ultraschallspitzen nicht möglich. Um horizontale bzw. diagonal in die Tasche hinein gerichtete Bewegungsmuster zu verbessern, wären neue Instrumentendesigns wünschenswert. In der abschließenden Podiumsdiskussion kamen die Referenten M. Haas, A. Heschl, A. Mayr, R. Persson, R. Polansky, U.P. Saxer und G. Wimmer bezüglich des Generalthemas „Langzeitbetreuung des parodontal erkrankten Patienten - neue Recallstrategien" zum Schluss, dass in der Erhaltungstherapie die Instrumentierung der subgingivalen Bereiche zur Zerschlagung der Biofilme auch ohne akute Entzündungszeichen unabdingbar ist.

CK