ZMT sprach mit Prof. DDr. Michael Matejka von der Bernhard-Gottlieb-Universitäts-
Der nächste Kurs beginnt im Herbst (5. u. 6. November). Durch kleine Änderungen im Curriculum ist die Ausbildung noch mehr auf die praktische Tätigkeit ausgerichtet. Große Teile des Kurses werden bereits in der neuen, hochmodernen Zahnklinik stattfinden. Ungefähr ein Drittel der Teilnehmer wird übrigens aus dem Ausland kommen. Zwei Kolleginnen erhalten dabei von der ÖGP großzügige Teilstipendien. Wie schwierig ist es heute, wissenschaftlichen Nachwuchs zu finden? Wie beurteilen Sie generell die Situation an einer staatlichen Universität? Falls aber die Politik oder auch die Universitäten selbst der Ansicht sind, dass man in der Zahnheilkunde keine wissenschaftsbasierte Lehre braucht, ist das zu akzeptieren. Dann sollten aber Fachhochschulen (mit allen ihren Vorteilen wie z.B. Studienplatzbewirtschaftung) eingerichtet werden. An der Wiener Zahnklinik ist es zuletzt ja zu einer Ausweitung des Betätigungsfeldes gekommen. Es gibt neue Professuren und die Betreuung von Menschen mit Behinderungen ist mittlerweile im Studienplan verankert - darüber bin ich sehr froh. Es wäre aber blauäugig zu glauben, dass derartige Erweiterungen des Arbeitsspektrums ohne Personalaufstockung, nur durch Personalrochaden möglich ist. Wer „A" sagt, muss auch „B" sagen und uns mit entsprechenden personelle Ressourcen ausstatten. Derzeit wird aber an der Medizinischen Universität bzw. der Zahnklinik gerade beim Personal gespart - koste es, was es wolle. Es ist dies aber ein nur teilweise hausgemachtes Problem, im Prinzip haben alle österreichischen Unis das gleiche Problem. Was sind die aktuellen Forschungsschwerpunkte Ihrer Abteilung? Wie beurteilen Sie die derzeitigen Regelungen für zahnärztliche Assistenzberufe? Zu betonen ist auch, dass es sich bei der Helferin um einen Gesundheitsberuf, keinen Wirtschaftsberuf handelt, das heißt, es wäre eigentlich ausschließlich das Gesundheits- (und nicht das Wirtschaftsministerium) zuständig. Österreich sollte nach mehr als 30 Jahren endlich eine gesetzliche Regelung für HelferInnen und ProphylaxeassistentInnen erlassen. In Bezug auf den letzten Entwurf haben sich aber die verschiedenen Interessensgruppen als nicht kompromissfähig erwiesen. Einzelinteressen überwiegen, medizinisch begründetes Allgemeininteresse und das Interesse der Patienten sind nachrangig. Derzeit haben auch immer weniger junge Menschen Interesse an einer Tätigkeit in diesem Bereich, u.a. wegen der realiter nicht vorhandenen Aufstiegsmöglichkeiten. Wir brauchen auch eine gesetzliche Regelung für DentalhygienikerInnen. Wichtig dabei ist, dass sowohl PAss als auch DentalhygienikerInnen ausschließlich unter Aufsicht eines Zahnarztes tätig sein dürfen. Wie sehen Sie Ihre persönliche Zukunft? Auf diese Weise wird ein reibungsloser Übergang ermöglicht. Dafür gibt es ja erfolgreiche Modelle aus dem Ausland. Wenn man bis zum allerletzten Tag alles selbst macht, gibt es danach zunächst ein Interregnum mit Diadochenkämpfen und eine Lähmung der Institution über einen längeren Zeitraum. Das ist kein wünschenswertes Szenario. Auf alle Fälle werde ich mich auch weiterhin mit voller Kraft für mein Fach einsetzten. Herzlichen Dank für das Interview! |
Prof. DDr. Michael Matejka
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