Biologische Testverfahren: Physioenergetik - was ist das eigentlich?

Immer wieder weise ich in meinen Artikeln auf Biotestverfahren hin – und manchmal fragen Kollegen oder Patienten dann nach, wovon ich eigentlich spreche.

In der Ganzheitsmedizin gehen wir davon aus, dass der Körper imstande ist, viele Störungen zu kompensieren bzw. zu reparieren. Erst bei längerer Dauer verschieben sich verschiedene Parameter nachhaltig, die Stoffwechselsituation entgleist. Lange Zeit Stress, Fehlernährung, Toxine oder Bewegungsmangel verändern die Funktionen und schwächen unser Adaptationssystem, bis schließlich umfangreiche Entgiftungsmaßnahmen, Diäten und Entspannungstechniken nötig sind, um wieder normale Verhältnisse herzustellen. Die herkömmlichen Biotests messen die Reaktionsfähigkeit des Bindegewebes auf definierte Reize. Das Interstitium stellt gleichzeitig Transportstrecke, Speichermedium und Informationsweg dar, es eignet sich daher als Messinstrument und zur Therapie.

Als Reiz kann man einsetzen:

• Elektromagnetische Schwingungen
von homöopathischen Präparaten,
aber auch anderen Heilmitteln
• Berühren von Akupunkturpunkten
und Reflexzonen
• Druck auf bestimmte Wirbelabschnitte
u.ä. Maßnahmen

Messinstrumente können sein:

• Hautwiderstand gegen schwachen
Strom
• Muskelkraft
• Muskelrefl exe, thermische
Anpassung auf Abkühlung etc.

Wir wollen wissen, in welchem Zustand sich der Patient befindet, was ihn belastet, welche Therapie er derzeit verkraften könnte und welche Heilmittel ihm helfen können.

Unterschiedliche Testsysteme

Mein Testsystem ist die Physioenergetik. Gemessen wird die reflektorische Veränderung der Armlänge nach Provokation durch Testsituationen. Der Armlängenreflextest nach Raphael van Assche ist für uns besonders gut geeignet, weil eine Testung im Zahnarztstuhl möglich ist. Als Erstes kommt ein Vortest, ob der Patient überhaupt auf unsere Testsituationen reagiert: Wir berühren das Patientenohr mit der Handfläche – das stellt einen Chakrenkurzschluss dar und muss eine Veränderung der Armlänge auslösen. Ist das nicht der Fall, ist die erste Aufgabe, den Patienten mit Entspannungstechniken oder medikamentös testbar zu machen.

Am Beginn steht eine Art Überblicksuntersuchung:

Wir legen eine Anzahl homöopathischer Fläschchen auf, etwa am Sternum. Es handelt sich dabei um einen Testsatz nach Dr. Schimmel, der diese Substanzen in der Elektroakupunktur verwendet hat, sie symbolisieren häufige Probleme wie Vitamin- und Mineralstoffmangel, Unverträglichkeiten, Infekte, Darmdysbiose, Immunstörungen. Für jeden ermittelten Problemkreis gibt es weitere Ampullen zur näheren Differenzierung, etwa verschiedene Bakterien und Viren.

Der theoretische Hintergrund

Jede Substanz sendet feinenergetische Abstrahlungen aus. Über elektrische Dipole im Bindegewebe wird diese Frequenz blitzartig über den gesamten Körper weitergegeben. Wird diese Schwingung irgendwo im Körper als zutreffend erkannt, gibt es ein Resonanzphänomen und es kommt zu einer Antwort des Körpers: die Armlänge verändert sich, meist um etwa eine Daumenlänge. Das positive Resonanzphänomen sagt mir nur, dass es sich hier um ein relevantes Thema handelt, ich weiß aber noch nicht, wo die Störung sitzt oder welche Ursachen infrage kommen. Der nächste Schritt sind die Alarmpunkte aus der Akupunktur, um zu finden, welche Systeme Funktionsstörungen aufweisen, also z.B. Darm oder Schilddrüse. Unsere Zähne können sich dabei schon im Grundtest melden: Suchampullen auf Herdgeschehen oder Amalgambelastung sind im Grundtest enthalten. Ergeben sich massive Belastungen mit bereits eingeschränkter Regulation, muss eine Vorbehandlung den Zustand erst deutlich verbessern, bevor eine große Sanierung erfolgreich sein kann oder eine Testung auf neue Materialien verlässlich ist. Bei eingeschränkter Regulation sollten keine Extraktionen oder Operationen durchgeführt werden, der Körper könnte das nicht verkraften; die Folge wäre, dass es dem Patienten schlechter geht. Bei Verdacht auf Materialprobleme gibt es Zusatzampullen mit Einzelmetallen, Legierungen, Kunststoffen, Bondings etc. Zur Verwendung vorgesehene neue Materialien sollen als möglichst originalgetreue Proben im Mund getestet werden, da die Mundschleimhaut anders reagiert, einzig der Test auf Titan ist nicht ganz aussagekräftig: Es gibt eine genetisch fixierte Überempfindlichkeit, bei der Titan das Immunsystem in Richtung Entzündung aktiviert, die man nur im Bluttest messen kann. Zum Einbeziehen des Akupunktursystems berührt man die Schleimhaut im Apexbereich bei jedem einzelnen Zahn, besonders interessant sind devitale Zähne oder zahnlose Abschnitte. Außerdem interessiert uns, ob festes Zusammenbeißen oder kurzes Zähneknirschen eine Reaktion macht. Vorkontakte mit Slide in habituelle Okklusion oder massives psychogenes Kiefern bedeutet eine extreme Stresssituation, eine Aufbissschiene kann hier das System massiv entlasten. Der Armlängenreflex ist ein Ja-Nein-System, Graduierungen sind schwierig und unverlässlich. Was zählt, ist die Änderung der Armlänge, also etwa: Reaktion auf Schadstoff , Ausgleich durch Ausleitmittel. Durch Kombinationen aus Ampullen, Testpunkten und Heilmitteln kann man aber eine umfangreiche Diagnose und ein brauchbares Therapiesystem erarbeiten. Physioenergetik ist ein in der Praxis gut einsetzbares System, für Patient und Tester nicht körperlich anstrengend. Die Methode wirkt manchmal etwas esoterisch, z.B. die Anwendung von Handmodes (definierte Fingerstellungen). Gerade im Praxisstress ist es auch nicht immer leicht, objektiv zu testen und nicht durch
Wunschdenken den Test zu verfälschen – mit etwas Übung ist das aber kein Problem. Als Hilfsmittel sind auch diverse Computerverfahren zu werten – diese erlauben das rasche Durchtesten mehrerer Substanzen und machen dann oft von sich aus Therapievorschläge, die aber vom Arzt überprüft werden sollen. Die Software ist in der Anschaffung teuer, erleichtert aber das Arbeiten. Das Ergebnis ist aber immer nur so gut wie derjenige, der den Computer bedient!

MR Dr.
EVA-MARIA HÖLLER
Zahnärztin und
Kieferorthopädin in Wien
Schwerpunkt: Komplementärverfahren
Gerichtlich beeidete Sachverständige
mit Zusatzbezeichnungen
Kieferorthopädie und
Komplementärverfahren
ordi.hoeller@aon.at

Positiver Armlängenreflex