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Trotz gesellschaftlichem Wandel: Frauen sind in der Zahnmedizin noch immer unterrepräsentiert, vor allem als Praxisinhaberinnen. Janine Strom hat femident gegründet, um Zahnärztinnen in der D-A-CH-Region auf dem Weg zur eigenen Praxis zu unterstützen.
Sie beraten mit femident Zahnärztinnen bei der Praxisgründung. Warum haben Sie sich darauf spezialisiert, Frauen zur eigenen Praxis zu verhelfen?
STROM: Die Dentalwelt ist, wie viele andere Branchen, immer noch sehr männlich geprägt. Auch die Inhaber von Zahnarztpraxen sind vor allem Männer. Gleichzeitig zeigt sich in den Studierendenzahlen deutlich, dass es in Zukunft wesentlich mehr Zahnärztinnen geben wird. Diese stehen aber bei der Praxisgründung ihren ganz eigenen Herausforderungen gegenüber. An diesem Schnittpunkt möchte ich ansetzen und Frauen in der Zahnmedizin den Rücken stärken.
Was sind das für Herausforderungen?
STROM: Als Frau muss man sich oft gegen Stereotype behaupten. Selbst ausgezeichneten Zahnärztinnen wird die Praxisgründung oft nicht zugetraut. Denn der betriebswirtschaftliche Teil gilt vielen explizit oder implizit als Männerdomäne. Viele Strukturen in der Dentalwelt wurden von Männern geschaffen, und Dinge als Frau anders zu machen, stößt oft auf Ablehnung. Um sich dagegen durchzusetzen, braucht man gute Nerven – und gute Beratung. Unternehmertum ist noch immer sehr männlich konnotiert. Für Frauen kann das ein erheblicher Nachteil sein, wenn sie bei der Gründung Praxisabgeber, Vermieter oder Investoren von ihrem Konzept überzeugen müssen. Wenn dann implizit die Annahme mitschwingt, man wäre als Praxisinhaberin weniger geeignet, kann das die Erfolgsaussichten erheblich mindern. Eine große Rolle spielt dabei, dass viele Frauen neben ihrer unternehmerischen Tätigkeit auch eine Rolle als Mutter und Hausfrau erfüllen. Auch im 21. Jahrhundert erwarten viele Menschen von einer Frau, dass sie sich auf die klassische familiäre Rolle konzentriert und ihre Karriere hintanstellt. Aber weder muss das eine das andere ausschließen noch sollten solche Zuschreibungen von außen bei der Praxisgründung eine Rolle spielen. Solange sie das aber tun, ist der Weg zur Praxis für Frauen schwieriger als für Männer.
Was zeichnet Ihre Beratung aus?
STROM: Ich will meinen Kundinnen zielorientiert, aber auch empathisch begegnen. Es gibt nicht den einen richtigen Weg zur Praxisgründung, und vielen Wünschen – auch außergewöhnlichen – kann man mit der richtigen Strategie entsprechen. Gleichzeitig muss am Ende natürlich ein Ergebnis stehen. Da behalte ich das Große und Ganze im Auge, während sich meine Kundinnen auf die Dinge konzentrieren können, die ihnen am wichtigsten sind – vor allem natürlich eine gute Zahnärztin zu sein. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Unabhängigkeit. Gründungsberatungen kooperieren oft mit großen Firmen, deren Produkte dann in der Praxisplanung bevorzugt werden. Das kommt für mich nicht in Frage. Jede Zahnärztin hat ihre eigene Arbeitsweise, die eine darauf abgestimmte Ausstattung braucht. Meine Investitionsberatung orientiert sich an den Bedürfnissen der Kundinnen, ich helfe dann dabei, alles aufeinander abzustimmen und eine integrierte Praxisausstattung zu ermöglichen.
Was würden Sie Zahnärztinnen empfehlen, die eine Praxis gründen wollen, aber noch zweifeln?
STROM: Zuallererst: Nicht unterkriegen lassen! Als Frau begegnet man mehr Ablehnung als als Mann. Davon darf man sich nicht verunsichern lassen. Selbstvertrauen ist auf dem Weg zur Gründung unerlässlich. Gleichzeitig darf man sich nicht dazu hinreißen lassen, sich allein durchbeißen zu wollen, um den eigenen Kritikern etwas zu beweisen. Sich Unterstützung zu holen, wenn man sie benötigt, zeichnet eine vorausschauende Unternehmerin aus.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Zahnmedizin?
STROM: Dass sie den Wandel positiv annimmt und jungen Zahnärztinnen ihren Weg in die eigene Praxis in der Zukunft erleichtert.
Vielen Dank für das Interview!
Kontakt:
femident, Janine Strom
Garnstraße 84
DE-47918 Tönisvorst
Telefon: +49 (0) 178 9427 516
info@femident.com
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