Leistungsfaktor Licht: Richtige Beleuchtung in der Zahnarztpraxis

Gutes Licht, das sich völlig den Arbeitsbedingungen anpassen kann, gehört zu den wichtigsten Kriterien für einen ausgezeichneten Arbeitsplatz.

Der Zahnarzt erlebt bei seiner Tätigkeit oft Extrembedingungen durch das kleine Arbeitsfeld und ist darauf angewiesen, dass er sich dieses nicht selbst beschattet, eine exzellente Ausleuchtung vorfindet und darüber hinaus auch sicher sein kann, dass der Patient sich wohlfühlt. Die entscheidende Rolle spielen dabei die Helligkeit, die Lichtfarbe und die richtige Lichtverteilung. Eine große Herausforderung also für Lichttechnik und Planer, die es hier zu bewältigen gilt. Grundsätzlich gelten natürlich auch die grundlegenden Parameter, die auf die Farblehre zurückgehen, wobei - wie schon bekannt - blaues Licht kalt und unangenehm wirkt, rotes Licht wärmt und gelbes beruhigt. Ganz grundsätzlich kann man aus der Sicht der Beleuchtungstechnik eine Zahnarztpraxis grob in drei Bereiche einteilen.

Ideal für den Empfangs- und Wartebereich: Deckenleuchte Leto von Trilux. Zum Vergrößern klicken.

Der Empfangs- und Wartebereich
Die eleganteste Einrichtung nützt nichts, wenn die Beleuchtung nicht stimmt. Deshalb wird eine angenehme, helle Lichtstimmung empfohlen, die nicht aufdringlich wirkt, sondern positiv einstimmt und dem Patienten die Möglichkeit gibt, sich schnell zurecht zu finden und keinerlei Unsicherheiten zu empfinden. Das Licht im Empfangsbereich soll wie ein freundliches Lächeln wirken und die anderen Attribute wie moderne Innenarchitektur oder den hohen Standard der Praxis in Hinblick auf Medizin und Technik raffiniert unterstreichen. Meist befindet sich in diesem ersten Raum der Praxis auch ein Arbeitsplatz für die Anmeldung, der zum allgemeinen sanften Leuchtszenario speziell ausgeleuchtet werden muss.

Am Anmeldungspult muss dafür Sorge getragen werden, dass der Patient genug sieht, um lesen und schreiben zu können, in erster Linie aber, dass der Mitarbeiter ein gut ausgeleuchtetes Arbeitsfeld vorfindet. Die Helligkeit dieses Arbeitsplatzes sollte etwa 500 Lux betragen, in den angrenzenden Zonen und Verkehrsflächen kann der Wert auch darunter liegen, aber auch nicht zu sehr abweichen. Mit Leuchtstofflampen mit einem entsprechenden BAP-Raster kann man auch unerwünschten Blendungen am Bildschirm optimal vorbeugen.

 

Beleuchtung für den Peripheriebereich rund um die Behandlungseinheit: die u-förmige Luceo von Trilux

Im Wartebereich herrscht helle Einigkeit. Der meist an die Aufnahme angrenzende Raum muss beleuchtungstechnisch dennoch einiges können. Ängste und Unruhe können durch die richtige Lichtatmosphäre abgebaut werden, die idealerweise durch viel Tageslicht entsteht oder durch dezente künstliche Beleuchtung, die ein paar Highlights in Szene setzt. Warmtoniges, für das Lesen ausreichendes Licht bietet eine komfortable Grundlage für den angenehmen Verweil, das besonders ideal in den späten Nachmittags- und Abendstunden sowie in der dunklen Jahreshälfte wirkt. Während die Beleuchtung nun auf der einen Seite entspannend und beruhigend sein soll, so soll sie andererseits auch auf das Licht im Behandlungsraum vorbereiten, da das hohe Lichtniveau dort erneut Ängste und Beklemmungen auslösen kann, die man vorher erfolgreich abgebaut hat. Lichtplaner empfehlen für den Aufenthaltsraum eine allgemeine Beleuchtungsstärke zwischen 400 und 500 Lux mit neutralweißem Farbton, der von Leuchtstofflampen und Halogenreflektorlampen erzeugt werden kann. Die Kombination dieser beiden ist insofern perfekt, da die Leuchtstofflampen für ein gleichmäßiges Grundlicht sorgen, während die Halogenreflektorlampen Akzente und Lichtinseln im Raum setzen.

 

Für präzises Arbeiten: Operationsleuchten LED ...
Der Behandlungsbereich
Der Behandlungsraum gliedert sich prinzipiell in drei verschiedene Zonen, die unterschiedliche Ansprüche an die Beleuchtung stellen. Der äußerste Bereich steht dem Gehen und der Vorbereitung zur Verfügung. Hier findet auch der Übergang zwischen den Nebenräumen und der Behandlung statt, der gleitend und nicht abrupt erfolgen soll. Mit 500 Lux ist die Beleuchtung hier ausreichend, auch um die Augen des zwischen den Räumen wechselnden Personals zu schonen. Der Zwischenbereich ist der Behandlungsplatz selbst, die Beleuchtung dieser Zone steht stark in Abhängigkeit von jener der zentralen Kernzone, dem Behandlungsfeld selbst oder - kurz gesagt - dem Mund des Patienten. Ganz essenziell ist hier, dass zwischen den Bereichen, in denen die Blicke des Zahnarztes und des Personals hin- und herschweifen, keine Blendeffekte, keine Reflexionen und kein grelles Licht entstehen. Dies würde zu einer schnellen Ermüdung und Überanstrengung der Augen führen und den Patienten ebenfalls in eine Stresssituation versetzen. Dem kann man mit speziellen matten Oberflächen bei den Instrumenten, mit abpolierten Möbeln und mit einem fensterlosen Gegenüber des Patientenstuhles effizient entgegen wirken
... und SingLED von Planmeca.

Da in dieser Kernzone mit äußerster Präzision und kompromissloser Hygiene gearbeitet werden muss, müssen die besten Lichtbedingungen geschaffen werden. Die optimale Beleuchtung des Bereichs erfolgt über eine in die Behandlungseinheit integrierte Leuchtquelle, über eine eigene Operationsleuchte und über Lichtquellen, die in die Rotationselemente eingebaut sind. Die integrierte Dentalleuchte bietet eine sauber abgegrenzte Zone mit der technisch höchstmöglichen Lichtausbeute. Diese entspricht einem Arbeitsfeld von etwa 10x20cm Größe, das klar fokussiert ist und sich in einer Lichtstärke zwischen 22.000 und 26.000 Lux und in der richtigen, entsprechenden Lichttemperatur bewegt. Die unmittelbare Umgebungsbeleuchtung muss unbedingt abgestimmt werden. Für diese stehen die klassische, konstante U- oder L-Anordnung bzw. die zweireihige Variante oder auch dynamische Lichtlösungen wie z. B. eine Plenar-Lichtdecke zur Auswahl, deren Beleuchtungsniveau und Lichtfarben sich den Lichtverhältnissen stufenlos und automatisch anpassen. Wesentlich ist jedoch die Beleuchtung für optimale Arbeitsbedingungen. Kleinste Farbunterschiede müssen erkannt werden können, insbesondere beim Einsatz verschiedener Materialien. Experten empfehlen Leuchtmittel mit Tageslichtspektrum, das unbedingt gleichmäßiges Licht spendet, um den Behandler nicht zusätzlich durch Schwankungen zu belasten. Im Umkreis von einem Meter rund um den Patientenmund sollte die Ausleuchtung etwa 1.000 Lux betragen. Das verhindert, dass die Pupillen ständig auf- und zugehen, schont die Augen und die Sehkraft.

Labor und Büro
Im Labor wird ebenfalls genauestens gearbeitet, wobei auf sehr helles Licht nicht verzichtet werden kann. Am direkten Arbeitsplatz sollte die Lichtstärke im Vergleich zum Umraum noch wesentlich zunehmen. Auch hier muss eine blendfreie Umgebung geschaffen werden, die am besten mit indirekter Beleuchtung erreicht werden kann. Mit tageslichtweißer Lichtfarbe erhöht man die Qualität der Beleuchtung. Leuchten mit Diffusoren, die Blendeffekte verhindern, wenn sich Licht auf der Arbeitsfläche spiegelt, eignen sich besonders gut für das Dentallabor.

Das Büro des Zahnarztes hingegen ist ein Ort der Ruhe und der Entspannung. Bildschirmarbeit sowie Lesen oder das Patientengespräch in angenehmer, vertrauensvoller Atmosphäre müssen hier ermöglicht werden. Daher muss dieser Raum mit einer vielseitigen, variablen Beleuchtung ausgestattet werden, um Akzente und konkret beleuchtete Zonen schaffen zu können - je nach Situation dimmbar, blendfrei, aktivierend oder entspannend.

Die Beleuchtungsausstattung ist eine komplexe Angelegenheit, die ohne professionelle Lichtplanung gar nicht möglich ist. Die große Vielfalt an Möglichkeiten ergibt sich aus verschiedenen Instrumentarien, wie etwa Lichtsensoren, die automatisch tageslichtabhängig die Lichtstärke regulieren, oder die Option, individuell vorprogrammieren zu können. So wird die Zahnarztpraxis zur Wohlfühlpraxis - für den Patienten, vor allem aber für das ganze Team.

Barbara Jahn

www.trilux.at
www.planmeca.de
www.klsmartin.com

Perfekte Arbeitsbedingungen mit der Operationsleuchte marled von KLS Martin Group.