Dentalsoftware im Vergleich: Power.Dent bietet alles auf einen Blick

Kopfwerk mit seinem Programm Power.Dent ist nach eigenen Angaben Marktführer unter den österreichischen Herstellern von Zahnarztsoftware. Ursprünglich für Apple-Computer gedacht, legten Peter Schiller und sein Team von Anfang an großen Wert auf Design und Funktionalität.

Heute ist Power.Dent ein Windowsprogramm, das vor allem durch sein zentrales Behandlungsblatt überzeugt: Hier sind Zahnschema, Leistungen, Stammdaten und die wichtigsten Buchhaltungszahlen des jeweiligen Patienten in einem Blickfeld vereint. Kennt der Zahnarzt die Kürzeln, muss kein weiteres Fenster eröffnet werden, um etwa geplante und getätigte Leistungen inklusive Randbemerkungen und Bewilligungsstatus zu sehen. Wo bei anderen Programmen mehrere Fenster geöffnet werden müssen, ist dies hier nicht notwendig.

Integrierte E/A-Rechnung  und Textverarbeitung
Power.Dent integriert die eingegebenen Daten nicht nur in die Behandlung, sondern auch in alle Buchhaltungsleistungen. Eine eigens entwickelte Einnahmen-/Ausgabenrechnung ist integriert. Achtung: Das System denkt mit! So wird bei Eingabe der Postleitzahl automatisch der Wohnort vorgeschlagen. Stimmen Wohnort und Postleitzahl nicht überein, wird gewarnt. Übrigens muss auch bei der Textverarbeitung nicht auf Fremdsoftware zurückgegriffen werden.

Als besondere Stärke nennt Schiller die ineinander greifenden Module des Programms. Eine Honorarnote etwa wird in nur einem Klick erstellt und auch gleich an die Buchhaltung geschickt. Elektronische Abrechnungsmöglichkeiten sind selbstverständlich.

Das Kalendermodul beherrscht bis zu 12 Kalender für Arbeitsplätze, freie Mitarbeiter oder andere Bedürfnisse. Feiertage werden berücksichtigt, Terminversäumnisse und Verschiebungen protokolliert. Kommende Termine werden angezeigt und auf Wunsch auch ausgedruckt. Recall oder Terminerinnerung per SMS, Brief oder E-Mail können für jeden Patienten automatisiert werden, aber auch Massensendungen sind möglich. Vor allem die SMS-Funktionen sind dabei überaus beliebt. Über ein Zusatzmodul können auch die Arbeitszeiten der Mitarbeiter einfach erfasst werden. Diese Arbeitszeitverwaltung entspricht allen Anforderungen des Arbeitszeitgesetzes 2008.

Weitere nützliche Module
Dieses Programm kann auch mit einem Modul zur Lagerverwaltung aufwarten, die auch mit einem handelsüblichen Scanner vereinbar ist. „Hier wurde besonderer Wert auf einfache Handhabung gelegt", sagt Schiller.

Ebenfalls der Vereinfachung, vor allem aber hygienischen Bedürfnissen, dient die Spracheingabe. Doch Vorsicht: Alle Spracheingaben müssen trainiert werden. Die Fehlerquote übersteigt fast immer jene der händischen Eingaben. Angewendet wird die Spracheingabe daher meistens in der Mundhygiene.

Einfacher ist die Verwaltung der Bilder. Alle Bilder eines Patienten - seien sie über Digital- oder Intraoralkamera aufgenommen oder vom Röntgenapparat - werden übersichtlich als Kleinbild mit Vergrößerung auf Klick dargestellt und können auch einzelnen Zähnen zugeordnet und bearbeitet werden. Alle digitalen Röntgensysteme können eingebunden werden.

Im Kieferorthopädiemodul zeigt sich die Stärke dieser Bilderverwaltung, aber auch noch mehr. Das Programm fr-win analysiert Röntgen- und andere Bilder und wertet in tabellarischer und grafischer Form aus. Neben den vorgeschlagenen Diagnosen und Analysen kann der Arzt auch individuell konfigurieren und auch eigene Statistiken erstellen.

Eine weitere Stärke des Programms ist die automatische Sicherung auf jedem gängigen Medium, z.B. einem USB-Stick. Das wird nicht zuletzt durch die geringe Größe des Programms möglich, aber auch die eingegebenen Daten werden auf sparsame Weise gespeichert.

Die Frage nach Zahl der Updates beantwortet Schiller mit: „Mehrmals im Jahr." Jedenfalls findet sich auf der Website ein eigener, nur für Kunden zugänglicher Bereich, in dem sich Downloads, Newsletter und Tipps und Tricks finden

Über den Preis ist nur schwer etwas zu sagen, da dieser stark von den gewünschten Modulen abhängt. Jedenfalls liegt Power.Dent aber nicht im obersten Preissegment unter den Anbietern.

Livia Rohrmoser

Vorteile: Bestechender zentraler Bildschirm mit allen wichtigen Daten auf einem Blick. Umfangreich mit allen notwendigen Funktionen, integrierte E/A-Rechnung und Textverarbeitung. Sehr guter, äußerst übersichtlicher Kalender. Automatischer SMS-, E-Mail- oder Briefversand für Recall und Terminerinnerung. Lagerverwaltung.

Nachteile: Schwer zu finden. Fragt relativ viel nach, wobei die Nachfragen auch ausgeschaltet werden können. Spracheingabe muss gründlich trainiert werden, was aber bei allen Spracheingaben der Fall ist.

Hersteller: KOPFWERK Datensysteme Ges.m.b.H.
Homepage: www.kopfwerk.at
Voraussetzungen:
Betriebssystem: ab Windows 2000®.
Hardware: CD-ROM-Laufwerk (DVD-Laufwerke können CD-ROMs lesen), Sicherungsmedium, Monitor mit Auflösung von mindestens 1024x768, bei Verwendung eines digitalen Röntgens wird ein größerer Bildschirm empfohlen.
Platzverbrauch (nur Programm): ca. 10 MB (ohne Helpfile).
Sicherungsempfehlung: Automatische Sicherung auf jedem gängigen Sicherungsmedium.
E-Card-Schnittstelle: Ja
Schnittstelle zu Digitalröntgen: Ja, über Zusatzmodul.
Zusatzmodule: Parodontologie, Kieferorthopädie mit Funktionsanalyse, Bildgebende Verfahren, Bildverwaltung, Spracheingabe, Lagerverwaltung, Arbeitszeitverwaltung, Kalender.