Das Angebot der Banken für Zahnärzte

Gerade in Zeiten einer Finanzkrise macht der Vergleich sicher: ZMT hat deshalb fünf österreichische Banken gebeten, ihre Leistungen für Zahnärzte oder Studenten im Endstadium ihres Studiums aufzulisten.

Selbstverständlich kann dieser Vergleich nur einen kurzen Einblick in das breitgefächerte Spektrum bieten und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Denn alle Kreditin-stitute verweisen auf ihre individuellen Angebote und maßgeschneiderten Lösungen.

Ärztebank (eine Spezialbank des Volksbanken-Sektors), Bank Austria, Bawag P.S.K., Erste Bank und Raiffeisen - in alphabetischer Reihenfolge - erhielten folgende drei Fragen:
1. Welche Leistungen können Österreichs Zahnärzte von Ihrem Institut erwarten? Gibt es speziell auf diese Zielgruppe hin maßgeschneiderte Offerte (z.B. für eine Praxiseröffnung, den Ankauf von Geräten, Vorsorgeplan etc.)?
2. Hat die internationale Finanzkrise auch Auswirkungen auf die Kreditvergabe Ihrer Bank an Österreichs Zahnärzte (z.B. Kredithöhe, Konditionen, Fremdwährungskredite etc.)?
3. In welchen Angeboten unterscheidet sich Ihr Institut von den Mitbewerbern (z.B. Broschüren, eigene Website, speziell ausgebildete Ansprechpersonen etc.)?

Die Bawag P.S.K. bedauerte, kein besonderes Angebot für Zahnärzte in ihrem Portfolio bieten zu können. Es blieben also vier Wettbewerber im Rennen.

Die Ärztebank
Mit ihrem Produktportfolio orientiert sich diese Bank - nomen est omen - an den speziellen Bedürfnissen der Ärzteschaft. „Ob Investitionskredite oder Leasing für Praxisgründungen und Neuanschaffungen, ob Überziehungen oder Kontokorrent-Kredite für die Abdeckung laufender Kosten - die Finanzierungskonzepte richten sich nach den individuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unserer Kunden", sagt Heinz Abler, Vorstand der Bank für Ärzte und Freie Berufe AG.   

Geprüft werde nicht nur die Bonität des Kunden, die Ärztebank will vor allem so beraten, dass Investitionen ökonomisch erfolgreich verlaufen. Es werden deshalb die Rentabilität von Investitionen evaluiert, verschiedene Finanzierungsmodelle durchgerechnet und das Vorhaben bei der Kalkulation der monatlichen Belastung umfassend berücksichtigt - seien es Geräte, Wartungskosten, damit verbundene Stehzeiten etc. „Unser neuestes Angebot ist das ‚Ärztebank Praxiskonzept‘ - ein ‚Rundum Sorglos Paket‘ für den Existenzgründer oder den etablierten Zahnarzt", so Abler. „Mittels Finanz-EKG wird der Erfolg der Praxis analysiert und optimiert."

Als Spezialist und Standesbank verweist die Ärztebank nicht nur auf fundierte Kenntnisse im Gesundheitswesen, sondern auch auf ein solides finanzielles Fundament. So könnten Kunden ohne „Kreditklemme" (Abler) mit zukunftsorientierten Lösungen zu fairen Preisen begleitet werden. Mit dem „Ärztebank Praxiskonzept" gibt es zudem ein neues und besonders günstiges Preismodell als Antwort auf risikoreiche Fremdwährungskredite.

Als Spezialbank aus dem Volksbankensektor konzentriert sich die Ärztebank auf Finanzdienstleistungen für Ärzte und Zahnärzte. „Unser Institut ist als Beraterbank für maßgeschneiderte Lösungen und Konzepte bekannt", meint Abler. Zeit- und ortsunabhängige Beratung (auch abends oder am Wochenende) stünde im Vordergrund. Abler: „Die Kundenberater kennen die spezifischen Anforderungen des Arztes. Betriebswirtschaftliches Beratungs-know-how bei Ordinationsgründung oder  -übernahme und bei der Beurteilung von Erst- und Folgeinvestitionen, verbunden mit Statistikdaten und Kennzahlen über Ordinationen und Fachrichtungen, sehen wir als wesentlichen Unterschied zu anderen Instituten."

Im Angebotsspektrum gibt es Seminare, Workshops, Vorträge und Exkursionen mit internen und externen Fachleuten, z.B. die Veranstaltung „Finanz-Check für Ärzte". Top-Fachleute setzen sich mit Themen wie „Welche Auswirkungen hat Basel II für Ärzte und Zahnärzte?" oder „Welche finanziellen Aspekte sind für die ärztliche Haftpflicht relevant?" auseinander. Gut besucht sei immer der Vortrag „Sicher in die Pension". Eine Publikation zu modernem Praxismanagement sei in Vorbereitung.

www.aerztebank.at

Bank Austria
Für angestellte Ärzte bietet die UniCredit-Tocher zu speziellen Konditionen das MedErfolgsKonto Gold mit Visa Classic Card und die Diners Club Card Gold sowie das Med-ErfolgsKonto Plus mit Visa Classic Card und einer Bank Austria MasterCard ohne Versicherungsschutz. Beide Konten gibt es mit kostenlosem OnlineB@nking.

Für Ärzte mit einer Ordination gibt es das MedKonto mit kostenloser Kontoführung im ersten Jahr inklusive BankCard mit Maestrofunktion, die ErfolgsCard Gold, eine Visa Business Card und die Visa Classic Card sowie BusinessNet zu Sonderkondition.

„Weitere Vorteile im Zuge des Ärzte-Service sind der ermäßigte Bezug des ‚New England Journal of Medicine‘, ein Gratis-Finanzcheck, der Ärztepressespiegel sowie bei Ordinationsgründung ein edler Sektkübel von Riedel als Geschenk", sagt Tiemon Kiesenhofer von der Bank Austria-Pressestelle.

Existenzgründer können sich Finanzierungen maßschneidern lassen. Dazu würden Alternativen errechnet - wie Förderungsmöglichkeiten und Leasing. Um Steuervorteile zu nutzen gibt es spezielle Wertpapierangebote zum KMU-Förderungsgesetz 2006 mit Berücksichtigung des Freibetrags für investierte Gewinne.

Die Bank Austria vergibt Kredite unverändert nach denselben Kriterien wie bei Inkrafttreten von Basel II. „Wenn das Investitionsprojekt und der Eigenmittelanteil stimmen, ist die Bank Austria als Finanzierungspartner mit dabei", meint Kiesenhofer.

Die Bank Austria verfügt über langjähriges Know-how und Branchenerfahrung. Im Zentrum für Gesundheitsberufe in Wien 7, Mariahilfer Straße 70, 1. Stock, wird individuelle Beratung angeboten. Es gibt jedoch auch flexible Terminvereinbarung sowohl in der Klinik als auch in der Ordination.

Außerdem bietet das Institut Unterstützung bei der Gründung von Praxisgemeinschaften und Gruppenpraxen oder bei Praxisübergabe bzw. -übernahme, verbunden mit einer individuellen Kapitalbedarfs- und Liquiditätsplanung. Ärztelehrgänge und ein branchenspezifisches Netzwerk komplettieren das Angebot.

www.bankaustria.at

Erste Bank & Sparkasse
„Bei einem Marktanteil von über 50 Prozent steht jeder zweite Arzt mit der Erste Bank oder einer Sparkasse in Geschäftsverbindung - sei es im Rahmen der Existenzgründung, einer Praxiseröffnung oder der Kontoführung", erklärt Herbert Bielesz, Spezialist und Ansprechpartner für die Kundengruppe Ärzte. „Neben der allgemeinen Leistungsübersicht ‚Finanzlösungen für Ärzte‘ stellt unser Institut in der Broschüre ‚Der Weg in die Selbständigkeit als Arzt‘ Informationen zu Organisation, Finanzen, Steuern, Sozialversicherung, Wohlfahrtsfonds, Vorsorge und Versicherung sowie die Rolle des Arztes als Arbeitgeber zur Verfügung."

Die Erste bietet zudem eine persönliche Praxisgründungsmappe, und mit der Broschüre „Richtig finanzieren" ist entsprechende Erfolgs- und Finanzplanung möglich. „Alle diese Unterlagen sind in den Filialen beim Betreuer für freie Berufe erhältlich", so Bielesz.

Als Pdf-Datei gibt es im Internet zudem Kurzinformationen über:

  • Existenzgründungspaket für Ärzte
  • Aesculap Konto
  • s-Top-Schutz (Versicherung für Studenten der Zahnmedizin im 3. Studienabschnitt)
  • s-Ärzte-Schutz

Für die medizintechnische Ausstattung bietet die Erste Bank fristenkonforme Finanzierung entweder als Kredit- und/oder Leasingvariante. Eigene Vorsorgepläne berücksichtigen zudem sowohl private als auch betriebliche Erfordernisse.

Die Finanzkrise habe - so die Erste Bank der österreichischen Sparkassen - keine direkten Auswirkungen auf die Kreditvergabe. Sie betrachtet die Finanzierung ihrer Kunden auch weiterhin als Kernkompetenz.

Neben den unter Punkt 1 erwähnten Broschüren und speziellen Informationen hat die Erste Bank noch eine eigene Website (www.s-aerzteservice.at). Umfangreichere Broschüren sind via Homepage oder im Beratungszentrum für freie Berufe in Wien 1, Graben 21, erhältlich.

„Zudem gibt es verschiedene Seminare zum Thema Praxisgründung", sagt Bielesz. „Der nächste Termin ist im Herbst 2009." Als primäres Asset sieht die Erste eigens ausgebildete Betreuer für Kunden aus dem Bereich freie Berufe, die sowohl bei der Finanzierungsentscheidung als auch bei der Veranlagung und im täglichen Bankgeschäft den Zahnarzt beraten.

www.erstebank.at
www.s-aerzteservice.at

Raiffeisen Private Banking
„Raiffeisen Private Banking Wien hat besondere Erfahrung in der finanziellen Begleitung von Zahnärzten und bietet neben hervorragend ausgebildeten Finanzberatern auch Zugriff auf Datenbanken und Kennzahlensysteme, die bei der Planung und Errichtung eine Praxis wertvolle Unterstützung bieten", sagt Johann Nebily, Leiter des Raiffeisen Private Banking. „Außerdem gibt ein Netzwerk von Spezialisten und Partnern von der Marktanalyse bis zur technischen Unterstützung wichtige Impulse, um Chancen gerade am Beginn der Selbständigkeit richtig zu nutzen."

EUR-Finanzierungen werden von der Bank mit dem Giebelkreuz aktuell zu unveränderten Rahmenbedingungen angeboten. Dies betrifft sowohl Kredite mit vereinbarter, laufender Rückzahlung als auch endfällige Kredite. Fremdwährungsfinanzierungen bietet das Institut derzeit nicht an.

„Private Banking im Raiffeisenhaus verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Betreuung von Zahnärzten", so Nebily, „Zahlreiche von ihnen begleiten wir seit der Praxisgründung." Damit sei gewährleistet, dass Fachärzte mit ihren Wünschen, Plänen und Bedürfnissen kompetent beraten werden - ob für klassisch konservierende Zahnmedizin, Kieferorthopädie, Kieferchirurgie oder Implantologie oder auf welcher Basis (Kassenverträge, Wahlarztpraxis).

www.privatebanking-raiffeisen.at

Dr. Fritz Luger