Weltweit erste robotergesteuerte Laser-Operationen revolutionieren die Knochenchirurgie/Paracelsus-Klinik München setzt das System CARLO® im regulären Klinikbetrieb ein. Einen Knochenschnitt mittels Laser statt mit einem mechanischen Instrument wie Säge oder Bohrer durchzuführen, stellt einen Meilenstein in der Medizin dar. Mit dem System CARLO® des Schweizer Start-Ups AOT ist dies jetzt gelungen. Die Paracelsus-Klinik München ist die erste Klinik weltweit, die dieses Verfahren im normalen Klinikbetrieb anwendet. Prof. Dr. Dr. med. Philipp Jürgens, der CARLO® (Cold Ablation Robot-guided Laser Osteotome) mitentwickelt hat, wird als Leiter der Sektion Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie die ersten Operationen ab Mitte Mai an der Klinik in Bogenhausen durchführen. Das CARLO® genannte System nutzt kalte Photoablation, um den menschlichen Knochen Schicht für Schicht mit Hilfe eines Lasers abzutragen, ohne dabei das Knochengewebe an der Schnittstelle zu zerstören. Kürzere Eingriffszeiten, eine verbesserte Knochenheilung, schnellere Genesungszeiten, eine hohe Sicherheit und Präzision sind dank eines Verfahrens zu erwarten, das seit Jahrzehnten erforscht wird und in klinischen Studien bereits erfolgreich angewendet wurde. Unter anderem operierten Spezialisten aus der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, am AKH Wien und an der Uniklinik in Basel mit CARLO® erfolgreich am Oberkiefer. Für die Anwendung im Mittelgesicht erhielt das roboterassistierte System die CE-Zertifizierung für den europäischen Markt. Im normalen klinischen Alltag wird CARLO® nun erstmals in der Paracelsus-Klinik München eingesetzt. Dabei werden insbesondere operative Korrekturen an Kieferfehlstellungen durchgeführt. Diese werden oft durch Wachstumsstörungen im Bereich des Gesichtsschädels hervorgerufen und können den Biss stören, die Kaufunktion beeinträchtigen, Ursache von Kiefergelenksbeschwerden sein oder zu einem unvorteilhaften Gesichtsprofil führen. Seit den steinzeitlichen Anfängen der Chirurgie werden mechanische Instrumente wie Bohrer, Sägen oder Fräsen eingesetzt, um Osteotomien, also Eingriffe am Knochen vorzunehmen. Bei herkömmlichen OP-Instrumenten werden Knochen geschnitten, bei der Laserablation dagegen kontaktlos abgetragen. Da keine mechanischen Komponenten verwendet werden, die vibrieren, abrutschen oder verbiegen könnten, kann CARLO sofort gestoppt und ohne Aufwand entfernt werden. |