28. Mai 2021 - Zahnärztekammerwahl 2021

Bald ist es soweit: Sie haben die Wahl, welche Standesvertreter Ihre Interessen für die nächsten fünf Jahre vertreten sollen. Wir bringen einen Überblick über die antretenden Wahlgruppen und sprachen mit den Präsidenten der amtierenden Standeslisten über ihre wichtigsten Ziele.

WIEN
MR DDr. Claudius Ratschew

Gibt es in Wien mehrere Wahlgruppen? Falls ja – wie heißen sie?

RATSCHEW: In Wien werden voraussichtlich drei Gruppierungen zur Zahnärztekammerwahl antreten. Die amtierende „Standesliste der Wiener Zahnärzteschaft“ und weiters „Novum 21“ und „Forum Zahnärzte“.

Wie sieht Ihr Team aus?

RATSCHEW: Im Team der „Standesliste der Wiener Zahnärzteschaft“, die aus dem ZIV hervorgeht, treten für die Ämter im Präsidium und in den Referaten, wie immer, ausschließlich jahrelang, zumeist sogar jahrzehntelang standespolitisch erfahrene Persönlichkeiten zur Wahl an. Im Team der Sukzessoren finden sich, je nach Zuständigkeitsbereich, sowohl ebenfalls höchst erfahrene Kandidatinnen und Kandidaten als auch junge Nachwuchskräfte, die sich in die standespolitische Tätigkeit einarbeiten wollen und die unser Team schon jetzt durch viel Enthusiasmus und neue, kreative Ideen bereichern.

Was sind die wichtigsten Vorhaben und Ziele für Sie und Ihr Team für die nächsten fünf Jahre?

RATSCHEW: Die „Standesliste der Wiener Zahnärzteschaft“ steht seit jeher für auf jahrzehntelanger Erfahrung beruhende professionelle und nachhaltige Standespolitik. Unsere Hauptziele sind daher die Stärkung der freiberuflich geführten Zahnarztordination im Staat und im Gesundheitswesen, die Unterstützung vor allem der weiblichen Kollegenschaft und der Jungzahnärzte durch den weiteren Ausbau zahnärztlicher Zusammenarbeitsformen, die Modernisierung des Kassenvertrages unter strikter Wahrung des kassenfreien Raumes, die Modernisierung und Digitalisierung sämtlicher Prozesse und Dienstleistungen im Bereich der Landeszahnärztekammer für Wien, die Fortführung der äußerst wichtigen Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen im EU-Raum, und, besonders wichtig für die Sicherung unser aller Pensionen, die starke Vertretung zahnärztlicher Interessen im Wohlfahrtsfonds mit Erfahrung und Sachkompetenz der in dessen Gremien entsandten Delegierten.

Was ist Ihr größtes Anliegen?

RATSCHEW: ... dass die Zahnärzteschaft ihren jahrzehntelang erfolgreichen Weg der Einheit und der standesinternen Solidarität weitergehen und sich nicht durch leere Versprechungen und hohle Phrasen auseinanderdividieren und dadurch in ihrer Gesamtheit schwächen lassen möge.

 

MR DDr. Claudius Ratschew

NIEDERÖSTERREICH
OMR DDr. Hannes Gruber

Gibt es in Niederösterreich mehrere Wahlgruppen? Falls ja – wie heißen sie?

GRUBER: Im Moment ist uns keine zweite Wahlgruppe bekannt; wir als „Die Zahnärzte Niederösterreichs-Standesliste“ haben unsere Kandidatur bereits bei der Hauptwahlkommission abgegeben. Wir haben dankenswerterweise viele Unterstützungserklärungen erhalten. Unser Team hat sich zusätzlich zu den bewährten Standespolitikern um junge Kolleginnen und Kollegen erweitert, damit noch besser auf die Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen eingegangen werden kann.

Wie sieht Ihr Team aus?

GRUBER: Ich persönlich werde wieder als Präsident kandidieren.
Als Vizepräsident steht OMR Dr. Hans Kellner, MDSc, zur Verfügung und die Position des Finanzreferenten wird durch Prim. MR Dr. Orechovsky besetzt.
Für das Referat für Wohnsitzzahnärzte kandidiert OMR Dr. Bors, der selbst viel Erfahrung als Wohnsitzzahnarzt hat und weiß, mit welchen Anforderungen man konfrontiert ist.
Der Präsident der ÖGZMK NÖ Dr. Wolfgang Gruber kandidiert für das Fortbildungsreferat, wofür er aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in der Organisation von Kongressen bestens geeignet ist. Für das Referat Gendermainstreaming steht DDr. Sabine Pfaffeneder-Mantai gerne zur Verfügung. Dieses Referat wird in Zukunft, weil bereits mehr weibliche als männliche Zahnärzte praktizieren, mehr in den Fokus rücken.
Ähnliches gilt für die Wahlzahnärzte, die ebenfalls zahlreicher werden. Dieses hat sich in den Händen von DDr. Gustav Krischkovsky sehr bewährt.
Dr. Friedrich Lechner steht im Rahmen des Referates für Notdienst dem Landesausschuss zur Verfügung.
DDr. Karin Hager kandidiert in bewährter Form wieder für das Referat Schlichtung.
In der Qualitätssicherung folgt Dr. Bernhard Orechovsky Herrn Prim. MR Dr. Sven Orechovsky nach. Das Referat für „Angestellte Zahnärzte/innen“ rückt in den Landesausschuss auf und würde weiterhin von DDr. Doris Mautner betreut werden.

Was sind die wichtigsten Vorhaben und Ziele für Sie und Ihr Team für die nächsten fünf Jahre?

GRUBER: In den nächsten fünf Jahren möchten mein Team und ich erreichen, dass sich die verantwortungsvolle Ausübung des zahnärztlichen Berufes weiterhin lohnt. Im Sinne einer flächendeckenden zahnärztlichen Versorgung muss es gelingen, den Beruf der Zahnärztin bzw. des Zahnarztes für junge Menschen attraktiv zu erhalten. Der ständige Wandel in Medizin, Technik und Bürokratie wird uns auch weiterhin vor neue Herausforderungen stellen, vor allem was die Digitalisierung betrifft. Es gilt, diesen Herausforderungen bereits dann zu begegnen, bevor sie eintreten. Die Qualitätssicherung ist eine Notwendigkeit im modernen Praxisbetrieb. Mit der MedQ GmbH haben wir ein Instrument entwickelt, das die schwierige Balance zwischen notwendiger Bürokratie und erforderlicher Sicherheit bei der Ausübung des zahnärztlichen Berufs schafft.
Unsere beiden Ausbildungsstätten, die ZAss und Pass-Schulen, sind jährlich fast vollständig ausgebucht. Deshalb wird auf diesen Bereich in den kommenden Jahren ein besonderes Augenmerk gerichtet. Beispielsweise muss das Berufsbild und die Wertigkeit einer Assistentin angehoben werden.
Durch die vorausschauende Investition in eine eigene Kammerimmobilie in St. Pölten ist es möglich, die Kammerbeiträge im Verhältnis zum zahnärztlichen Einkommen weiterhin niedrig zu halten. Besonders hervorheben möchte ich die Pensionsreform 2020, die allen Zahnärztinnen und Zahnärzten ab dem 65. Lebensjahr ermöglicht, ohne Einschränkungen die Pension zu beziehen und gleichzeitig weiterzuarbeiten. Eine transparente und gute Zusammenarbeit mit der ÄK für NÖ erscheint mir in diesem Bereich weiterhin als besonders erstrebenswert.

Was ist Ihr größtes Anliegen?

GRUBER: Es ist mir ein besonderes Anliegen, die Beibehaltung der Freiberuflichkeit und die Selbstentscheidung des Zahnarztes zu fördern. Es gibt bereits jetzt zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten wie etwa das Jobsharing oder Ordinationsgemeinschaften. Wir müssen zukünftig intensiv daran arbeiten, den zahnärztlichen Beruf für junge Menschen interessant zu machen und neue Formen der Zusammenarbeit zu fördern.
Abschließend möchte ich mich für die gute Zusammenarbeit mit allen gesundheitspolitischen Einrichtungen bedanken und die Wichtigkeit der standespolitischen Arbeit am Puls der Zeit und Verhandlungen auf Augenhöhe hervorheben. Ich werde die Interessen der Zahnärztinnen und Zahnärzte zusammen mit meinem Team in bewährter Weise bestmöglich vertreten und die Fahne der Freiberuflichkeit weiterhin hochhalten.

OMR DDr. Hannes Gruber

OBERÖSTERREICH
MR Dr. Günter Gottfried

Gibt es in Oberösterreich mehrere Wahlgruppen? Falls ja – wie heißen sie?

GOTTFRIED: Bis dato hat aus Oberösterreich nur unser „Forum Zahnmedizin Oberösterreich“ einen Wahlvorschlag bei der Hauptwahlkommission der Österreichischen Zahnärztekammer eingereicht. Allerdings endet die Einreichfrist erst am 16. 4. 2021.

Wie sieht Ihr Team aus?

GOTTFRIED: Mein Team besteht aus zwölf Mitgliedern. Neben dem Vorstand, bestehend aus Präsident, Vizepräsident und Finanzreferent, finden sich folgende Referate:

• Kassenangelegenheiten
• Familie, Beruf und zahnärztliches Team
• Zahnärztlicher Notdienst
• Prophylaxe und Fortbildung

Wir haben versucht, ein Team aus erfahrenen Funktionären und jungen KollegInnen zusammenzustellen, um Letztere behutsam standespolitische Erfahrung sammeln lassen zu können.

Was sind die wichtigsten Vorhaben und Ziele für Sie und Ihr Team für die nächsten fünf Jahre?

GOTTFRIED:

Unsere gemeinsamen Ziele:

• Serviceorientierte, mitgliederfreundliche Informationspolitik

• Weitere Intensivierung des Dialogs mit Ärztekammer und Wohlfahrtsfonds, Landessanitätsdirektion, ÖGZMK – Zweigverein OÖ und anderen Playern im Gesundheitsbereich

• Dialog auf Augenhöhe mit den Versicherungsträgern

• Aufrechterhaltung der wohnortnahen, patientenorientierten zahnmedizinischen Versorgung in OÖ

• Setzen weiterer innovativer Impulse bei der Aus- und Weiterbildung von ZAss und Pass

• Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf

• Ausweitung des Jobsharing-Angebotes

• Mitgestaltung eines Pandemielagers in Oberösterreich gemeinsam mit Land OÖ und ÄK OÖ

Unser Team möchte eine von ZahnärztInnen für ZahnärztInnen geführte Kammer gestalten, die sparsam mit den von den Mitgliedern zur Verfügung gestellten Mitteln umgeht.

Was ist Ihr größtes Anliegen?

GOTTFRIED: Mein größtes Anliegen wäre es, wieder die Möglichkeit zu bekommen, persönliche Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen zu führen, um deren standespolitische Anliegen aus erster Hand zu erfahren. Die Teilnahme an Bezirkszahnärztesitzungen ist sehr informativ und endet meist auch recht gesellig.

MR Dr.
Günter Gottfried

BURGENLAND
Dr. Ernst Michael Reicher

Gibt es im Burgenland mehrere Wahlgruppen? Falls ja – wie heißen sie?

REICHER: Bis dato ist mir keine weitere wahlwerbende Gruppe bekannt.

Wie sieht Ihr Team aus?

REICHER: Neben mir als Präsidenten kandidieren auf der „Liste Burgenländischer Zahnärzte“:
Vizepräsidentin Dr. Brigitte Steiner,
Finanzreferent Dr. Andreas Steiner,
Sukzessor für den Finanzreferenten Dr. Alexander Klabuschnigg,
Kieferorthopädiereferentin
Dr. Kerstin Schwarz-Buchinger,
Sukzessorin Dr. Linda Schwarz

Was sind die wichtigsten Vorhaben und Ziele für Sie und Ihr Team für die nächsten fünf Jahre?

REICHER: Das Finden von Nachwuchs für die Kammerarbeit ist ein sehr großes Problem. Trotzdem konnten wir neben unserem sehr engagierten, jugendlichen Finanzreferenten noch eine erfahrene Junggebliebene und weitere junge KollegInnen finden, sodass die Genderaufteilung bei uns 3:3, also 1:1 ist. Schon jetzt möchte ich mich für das Engagement der Jungen bedanken, die es damit in der Hand haben, ihre Zukunft zu gestalten.
In einer derart kleinen Gruppe können wir uns keine besondere Aufgabenteilung leisten.
Vorrangig ist selbstverständlich die Bewältigung der Routineaufgaben, um unseren Mitglieder das nötige Basisservice anbieten zu können.
Neben dem Vorantreiben der Digitalisierung z.B. DSGVO-konformer Kommunikation bis zur Durchsetzung unserer berechtigten Ansprüche gegenüber dem Sozialversicherungsträger, wobei wir auf die Auswirkungen der „Zusammenlegung“ sehnlichst warten, haben wir bereits zwei an sich sehr erfolgreiche Bereiche:

1. unsere ZAss-/PAss-Schule, in der wir neben der grundlegenden Ausbildung zur ZAss und PAss auch ein weiterführendes Curriculum – Prophylaxe als Fortbildungsdiplom für die PAss – und einen Fortbildungsprogramm-Lehrgang zur Rezeptions- und Praxismanagerin anbieten;

2. unsere alljährliche Burgenländische Herbsttagung – heuer in der 42. Ausgabe als 42. Burgenländische Herbsttagung (https://zukunft-zahn.at).
Last but not least sind unser Sekretariat mit zwei sehr engagierten Teilzeitkräften und unsere Kooperationspartnerin für Aus- und Fortbildung, die Firma praxisberatung, die Stützen unserer Kammerarbeit.

Dr. Ernst Michael Reicher

KÄRNTEN
OMR DI Dr. Karl Anton Rezac

Gibt es in Kärnten mehrere Wahlgruppen? Falls ja – wie heißen sie?

REZAC: Aktuell gibt es eine Wahlgruppe „Zahnärzte Kärnten“.

Wie sieht Ihr Team aus?

Präsident:
OMR DI Dr. Karl Anton Rezac

Vizepräsident:
OMR Dr. Bernhard Exel

Landesfinanzreferent:
MR DDr. Georg Kofler

Sukzessor für den Landesfinanzreferenten:
MR Dr. Hans Frühwirth

Referent für Fortbildung:
DDr. Martin Zambelli

Sukzessor für den Referenten für Fortbildung:
MR Dr. Gernot Lach

Referent für Kassenangelegenheiten: MR Dr. Ulrich Ertl

Sukzessor für den Referenten für Kassenangelegenheiten:
MR Dr. Christian Santner

Referent für Öffentlichkeitsarbeit: MR Dr. Bernhard Quantschnigg

Sukzessor für den Referenten für Öffentlichkeitsarbeit:
MR DDr. Martin Wiegele

Referent für Wahlzahnärztinnen/-ärzte und Kieferorthopädie:
Dr. Christian Semmelrock

Sukzessor für den Referenten für Wahlzahnärztinnen/-ärzte und Kieferorthopädie:
MR Dr. Michael Weber
Was sind die wichtigsten Vorhaben und Ziele für Sie und Ihr Team für die nächsten fünf Jahre und was ist Ihr größtes Anliegen?
• Ausbau des Jobsharing-Modells

• Abwehr von Anstellung bei Zahnärzten von Zahnärzten

• Erhaltung und Weiterentwicklung des kassenfreien Raumes

• Gleichberechtigte Behandlung von Wahl- und Kassenvertragszahnärzten

• Unterstützung der Wohnsitzzahnärzte für Vertretungstätigkeiten und der angestellten Zahnärzte im Ambulatorium

• Weiterentwicklung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der ÖGK.

 

OMR DI Dr. Karl Anton Rezac

STEIERMARK
MR Dr. Erwin Bernklau

Gibt es in der Steiermark mehrere Wahlgruppen? Falls ja – wie heißen sie?

BERNKLAU: Uns ist mit Stand Sonntag, 11. April 2021 nur eine Wählergruppierung bekannt.

Wie sieht Ihr Team aus?

BERNKLAU:

Wahlvorschlag Wählergruppe Zahnmedizin ZuErSt:
Zukunft – Erfahrung – Steiermark
Präsident: MR Dr. Erwin Bernklau

Vizepräsidentin:
Dr. Veronika Scardelli, MSc

Finanzreferent:
DDr. Christof Ruda

Sukzessor:
Mag. Dr. med. dent. Lukas Harb

Referent für Kommunikation und Öffentlichkeit: Dr. Laurenz Maresch

Sukzessor: Dr. med. dent. Peter Eyb

Referent für Qualitätssicherung und technische Betriebsauflagen:
Dr. Peter Katerl

Sukzessor: DDr. Knut Reinbacher

Referent für Fortbildung:
Dr. med. dent. Max Ruckenstuhl

Sukzessor:
Dr. med. dent. Bernd Matschy

Referent für universitäre Ausbildung und angestellte
ZahnärztInnen:
Univ.-Prof. DDr. Norbert Jakse

Sukzessorin:
Dr. med. dent. Elisabeth Steyer

Referent für Sozialversicherungsangelegenheiten: Dr. Gernot Wagner

Sukzessorin:
Dr. med. dent. Barbara Gumhalter

Referentin für WahlzahnärztInnen und Spezialgebiete:
Mag. DDr. Elisabeth Santigli

Sukzessorin:
Dr. med. dent. Anita Greiner

Ein neues Team stellt sich der Wahl: altgediente und erfahrene KammerfunktionärInnen und junge ZahnmedizinerInnen mit frischen Ideen und unkonventionellem Zugang zur Umsetzung. Gemeinsam werden Erfahrung und Wissen sowie neue Impulse und Ideen zum Erfolg führen.

Was sind die wichtigsten Vorhaben und Ziele für Sie und Ihr Team für die nächsten fünf Jahre?

BERNKLAU: Gewährleistung einer starken Kammerstruktur mit kompetenten Ansprechpartnern als Servicestelle für alle steirischen Zahnärztinnen und Zahnärzte.

• Nutzung neuer digitaler Kommunikationsmedien zur besseren Vernetzung für einen schnellen Informationsaustausch zwischen Kollegenschaft und der Landeszahnärztekammer Steiermark.

• Förderung und Ausweitung von modernen Formen der kollegialen Zusammenarbeit wie Jobsharing oder Anstellung von Jungzahnärztinnen und Jungzahnärzten im Sinne der Berufsvorbereitung für die Selbständigkeit.

• Kompetente Information und Hilfestellung in Fragen der praktischen Umsetzung sowohl des Kassenvertrages als auch fachspezifischer Themen. Dies soll durch die Schaffung der beiden neuen Landesausschussreferate für Sozialversicherungsangelegenheiten und WahlzahnärztInnen und Spezialgebiete erfolgen.

• Enge Zusammenarbeit der LZÄK Steiermark mit allen österreichischen Zahnärztinnen und Zahnärzten und der ÖZÄK. Nur durch ein möglichst breites, gemeinsames Auftreten aller Beteiligten können Vorhaben und Anliegen der österreichischen Zahnärzteschaft gegenüber den Ministerien, Sozialversicherungen und der Gewerkschaft GPA-djp, die ausschließlich in die Kompetenz einer Körperschaft öffentlichen Rechtes, der ÖZÄK, fallen, durchgesetzt werden.

Was ist Ihr größtes Anliegen?

BERNKLAU: Die steirische Zahnärzteschaft befindet sich mitten in einem Generationenwechsel, da in den kommenden Jahren nahezu ein Drittel aller tätigen Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand treten wird. Angesichts dieses Umstandes besteht die Gefahr, dass an den heimischen Universitäten durch Wegfall der Quotenregelung im Jahre 2019 zu wenige Zahnärztinnen und Zahnärzte ausgebildet werden, um vor allem in ländlichen Regionen der Steiermark eine entsprechende zahnärztliche Versorgung zu gewährleisten.
Es ist unser Ziel, der steirischen Bevölkerung auch in den nächsten Jahren eine flächendeckende zahnmedizinische Betreuung auf höchstem Niveau mit hochqualifizierten Zahnärztinnen und Zahnärzten anbieten zu können.

MR Dr. Erwin Bernklau

Tirol
OMR DDr. Paul Hougnon

Gibt es in Tirol mehrere Wahlgruppen? Falls ja – wie heißen sie?

HOUGNON: Nein, nach meinem Wissenstand gibt es derzeit nur eine Wählergruppierung.

Wie sieht Ihr Team aus?

Präsident                :

DDr. Paul Hougnon

Vizepräsident:       

Dr. Elvis Gugg

Finanzreferent:     

DDr. Walter Hofegger

Sukzessor des Finanzrefenten:

DDr. Roman Mehra

Referent für Kassenangelegeheiten:

Dr. Franz Brunner

Sukzessor des Referenten für Kassen-
angelegenheiten:   

DDr. Robert Kranewitter

Referent für Wahlzahnärztinnen und
Wahlzahnärzte:     

Dr. Johann Peter Mair

Sukzessor des Referenten für Wahlzahnärztinnen und -ärzte          

DDr. Gerald Gojer

Referentin für Fortbildung und Qualitätssicherung:       

Dr. Ingrid Schilcher

Sukzessor der Referentin für Fortbildung und Qualitätssicherung 

DDr. Christine Hell

Referentin für Frauen und Soziales:   

Dr. Sonja Aeberli

Sukzessorin der Referentin für Frauen und Soziales:        

Dr. Cornelia Fischer, MSc, LL.M.

Was sind die wichtigsten Vorhaben und Ziele für Sie und Ihr Team für die nächsten fünf Jahre?

HOUGNON: Drängendes Problem in Tirol sind die ca. 50 freien Kassenstellen. Wir haben folgende Lösungsvorschläge, die wir bereits auch schon bei den zuständigen Stellen vorgebracht haben:

  • Die Quote beim Medizinstudium von 75% für Inländer sollte wieder eingeführt werden. Somit würden wieder mehr AbsolventInnen für den einheimischen Markt zur Verfügung stehen, da ausländische AbsolventInnen großteils wieder in ihre Heimatländer zurückgehen.
  • Folgende Forderung an die ÖGK wurden von uns gestellt: Anpassung der Honorartarife, doppelter Tarif für alle Abrechnungspositionen im Notdienst, Zurverfügungstellung pro ordinationem Bedarf, ein freundlicher Umgang mit Kolleginnnen und Kollegen bei Abrechnungsproblemen, Starterhilfe für junge Kolleginnen und Kollegen, die bereit sind, eine Kassenpraxis zu übernehmen.
  • Es sollen neue Zusammenarbeitsformen in Ordinationen entstehen (z.B. völlige Öffnung von Jobsharing-Modellen).
  • Investorenmodelle, wie es sie derzeit schon in Tirol gibt, werden von uns weiterhin bekämpft.

    Es soll wieder eine gesetzliche Grundlage für die Lehrpraxis geschaffen werden und wir setzen uns für ein verpflichtendes Praxisjahr nach dem Studium ein (eventuell im Angestelltenverhältnis)

 

Was die ZASS-Ausbildung betrifft gibt es weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit dem AZW, viele niedergelassene Zahnärzte sind in der Ausbildung und bei der Abhaltung der Prüfung mit involviert, ich selber bin Vorsitzender der Ausbildungskommission. Es ist uns jedenfalls ein Anliegen, die Ausbildung so zu erhalten, dass möglichst viele ZASS ausgebildet werden können, da auch in diesem Bereich ein Mangel am Tiroler Markt angebotsseitig zu spüren ist.

Die Klinik Innsbruck will ab Juli 2021 die Schmerzambulanz am Wochenende und in der Nacht abschaffen. Auch hier versuchen wir eine Lösung mit den zuständigen Partnern herbeizuführen.

Fortbildungen sind sowohl für die Tiroler Zahnärztekammer als auch für den Verein Tiroler Zahnärzte ein wichtiges Anliegen. Ich stehe hier weiterhin dem Präs. Prof. Crismani als Viezepräsident zur Verfügung, und auch der Landesausschuss ist hier gut vertreten.

Die Goldsammlung für die Kinderkrebshilfe Tirol wird in Zukunft weitergeführt. Sie besteht seit über 20 Jahren, und mit der letzten Zahngoldsammlung haben wir den Betrag von 2 Mio. Euro insgesamt überschritten. Hier nochmals herzlichen Dank an die Kollegen und Patienten, die sich an der Aktion beteiligt haben.

Im Verwaltungsausschuss wurde vor kurzem ein zahnärztlicher Pensionistenvertreter einstimmig fix kooptiert. Somit sind drei zahnärztliche Vertreter im Einsatz. Die Zusammenarbeit mit den ärztlichen Kollegen funktioniert gut und man kann in Tirol auf eine gesicherte Altersversorgung in der Zukunft blicken.

Was ist Ihr größtes Anliegen?

HOUGNON: Arbeitsbedingungen für niedergelassene Zahnärzte so verbessern, dass Kassenstellen wieder attraktiver werden.

Der Fokus sollte auf der Förderung der Freiberuflichkeit und der Versorgung der Bevölkerung durch niedergelassene ZahnärztInnen liegen. Investorenmodelle, die es im Ausland schon in größerem Stil gibt, sind abzulehnen.

Vorarlberg
OMR Dr. Gerhart Bachmann

Gibt es in Vorarlberg mehrere Wahlgruppen? Falls ja – wie heißen sie?

Bachmann: Mit Stand 8.4. tritt voraussichtlich nur eine wahlwerbende Gruppierung an, nämlich die „Gemeinschaftsliste der Vorarlberger Zahnärzte“. Andere wahlwerbende Gruppen sind dem Kammeramt bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt gewesen, es hat auch keine Anfragen bezüglich der erforderlichen Unterlagen für eine Kandidatur gegeben. Scheinbar ist seitens der Kammermitglieder kein großer Wunsch nach Veränderung in der Kammerführung gegeben.

Wie sieht Ihr Team aus?

Bachmann: Die Funktionen sind wie folgt besetzt worden: Als Präsident werde ich noch einmal antreten; Vizepräsident bleibt DDr. Peter Kapeller, MSc, neuer Finanzreferent wird DDr. Oliver Hächl, dessen Sukzessorin DDr. Julia Rainer. Als Referent für Fortbildung wird Dr. Thomas Euler antreten, dessen Sukzessorin wird DDr. Nikola Dibold und Dr. Michael Kollreider wird der neue Prophylaxe-Referent, dessen Sukzessor Dr. Marcel Nigg.

Was sind die wichtigsten Vorhaben und Ziele für Sie und Ihr Team für die nächsten fünf Jahre?

Bachmann: Die wichtigsten Vorhaben auf regionaler Ebene für die nächste Funktionsperiode sind in der letzten Sitzung der wahlwerbenden Gruppierung am 8.4. wie folgt zusammengefasst worden:

  • Stärkung der Freiberuflichkeit und Steigerung der Attraktivität der Niederlassung

  • Kooperationsmöglichkeiten in der Praxis ausbauen, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Anzahl der weiblichen Studienabgänger ständig im Steigen begriffen ist und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerade aus diesem Grund auch in der Zukunft eine zentrale Bedeutung erhalten wird. Daneben wird die Eröffnung einer eigenen Praxis aufgrund steigender Immobilien- und Mietpreise, die Anforderungen an einen zeitgemäßen Standard in der Einrichtung sowie die Einhaltung sämtlicher damit verbundener behördlicher Vorgaben und betriebstechnischer Auflagen zunehmend eine Herausforderung, die für Einzelkämpfer ohne entsprechenden Hintergrund ein ambitioniertes Unterfangen darstellt.

  • Überarbeitung der Werberichtlinien. Die Ungleichbehandlung von privaten Krankenanstalten und freiberuflich tätigen Zahnärztinnen und Zahnärzten stößt in der Kollegenschaft auf großes Unverständnis. Hier sollten die Spieße für alle Beteiligten aus Fairnessgründen gleich lang sein.

  • Die weitgehende Konzentration der Fortbildung auf den Vorarlberger Zahnärzte-Tag hat sich bewährt – auch wenn dieser im September 2020 pandemiebedingt nicht stattfinden konnte und auf heuer verschoben worden ist. Daneben soll verstärkt Online-Fortbildung angeboten werden.
  • Kinderzahnheilkunde – hier sollen die Wartezeiten durch die Verbesserung des Angebotes deutlich verkürzt werden. Zusätzliche Termine werden in den Landeskrankenhäusern, im KH Dornbirn und in einer privaten Krankenanstalt in Hohenems den Bedarf abdecken.
  • Schulen für Zahnärztliche Assistenz und Prophylaxe-Assistenz. Die beiden Schulen sind sehr gut besucht und die Qualität der Ausbildung ist allgemein anerkannt. Für die Unterrichtenden sollen jetzt zusätzliche Fortbildungen angeboten werden. Außerdem ist eine Erweiterung des Angebotes für Assistenz in Richtung Ausbildungs- assistenz und eine Zusatzausbildung Rezeption angedacht.
  • Aktive Einbindung der Kieferorthopäden.
  • Konstruktiver Dialog mit den Sozialversicherungsträgern auf lokaler Ebene, der Landesregierung und die enge Abstimmung mit der Ärztekammer in gemeinsamen Anliegen und der Verwaltung des gemeinsamen Wohlfahrtfonds.

Was ist Ihr größtes Anliegen?

Bachmann: Das größte Anliegen dürfte vor dem Hintergrund einer in Vorarlberg ständig wachsenden Bevölkerung und in Kenntnis der Demografie der Zahnärzteschaft hier die Sicherung der flächendeckenden Versorgung darstellen. Der Wegfall der Quotenregelung im Zulassungsverfahren zum Zahnmedizinstudium und die insgesamt geringere Anzahl an Studentinnen und Studenten pro Jahrgang werden in absehbarer Zukunft eine zunehmende Herausforderung für die Kammerführung werden.

OMR Dr. Gerhart Bachmann

Salzburg
DDr. Martin Hönlinger

Gibt es in Salzburg mehrere Wahlgruppen? Falls ja – wie heißen sie?

Hönlinger: Es gibt unsere Liste „Salzburger Zahnärzte“ und die Liste Novum 21-Salzburg.

Wie sieht Ihr Team aus?

Hönlinger: Uns ist wichtig, dass in unserem Team „Salzburger Zahnärzte“ viele unterschiedliche Perspektiven vertreten sind: Wir haben ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Wahl- und Kassenzahnärztinnen und -ärzten. Bei uns arbeiten erfahrene Kolleginnen und Kollegen ebenso mit wie junge Zahnärztinnen und Zahnärzte, die gerade erst in die Praxis eingestiegen sind. Dieser Generationenmix erscheint uns für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Standespolitik unverzichtbar.

Was sind die wichtigsten Vorhaben und Ziele für Sie und Ihr Team für die nächsten fünf Jahre?

Hönlinger: In der letzten Funktionsperiode konnten wir neben der „normalen“ Standespolitik zahlreiche wichtige Projekte verwirklichen. Drei davon möchte ich besonders erwähnen:

 

  • Die bisher einjährige Ausbildung in der Assistentinnenschule wurde auf drei Jahre erhöht. Unser Ziel war es, die Qualität der Ausbildung zu steigern und damit den Beruf langfristig attraktiv zu machen. Das ist wichtig, um im Wettbewerb um zukünftige Mitarbeiterinnen konkurrenzfähig zu bleiben. Der nächste Schritt ist, den Assistentinnen auch eine Matura zu ermöglichen. Die Vorbereitungen dazu sind fast abgeschlossen, wir sind zuversichtlich, dass das bald umgesetzt werden kann.

 

  • Wir haben digitale Kommunikationsmöglichkeiten ausgebaut und dabei großen Wert auf einen sicheren und einfachen Datenaustausch innerhalb der Zahnärzteschaft, mit Patienten, Versicherungen und Krankenanstalten gelegt. Dieses Projekt unter Leitung von Medizinalrat Dr. Fritz Michalek hat sich letztlich als umfangreicher als erwartet herausgestellt. Durch sein Engagement ist es gelungen, den Salzburger Kammermitgliedern eine gesicherte, einfach zu handhabende und verschlüsselte Kommunikationsmöglichkeit via E-Mail zur Verfügung zu stellen. Wie wichtig das ist, hat das vergangene Jahr gezeigt. Wir planen, dieses System in den nächsten fünf Jahren weiter auszubauen und laufend zu verbessern.

 

  • Die seit den 1970er-Jahren bestehende, etwas in die Jahre gekommene Salzburger Abrechnungsstelle wurde auf ein schnelles, einfaches und digitales Abrechnungssystem umgestellt. Das erfolgte in zwei Schritten: Schritt 1 war die Abrechnung der ÖGK über dieses System. Schritt 2 – die Abrechnung mit den kleinen Kassen – befindet sich derzeit mitten in der Umsetzung. Der Vollbetrieb kann in Kürze starten.

 

Die Kolleginnen und Kollegen haben dadurch viele Vorteile:

 

  • Schnelle, einfache, datenschutzkonforme Handhabung.

 

  • Eine quartalsweise, aktuelle Statistik auf Basis von echten, aber vollständig anonymisierten Daten für das Land Salzburg.

 

  • Ausdehnung der Statistikleistungen, damit auch Wahlärzte von dieser Plattform profitieren können.

 

  • Kostensenkung durch ein effizientes und einfaches System.

Was ist Ihr größtes Anliegen?

Hönlinger: Den Kassenvertrag/vertragsfreier Raum zu sichern.

In den nächsten Jahren vollzieht sich in unserer Berufsgruppe ein Generationswechsel, viele Kolleginnen und Kollegen gehen in Pension. Deshalb ist es uns sehr wichtig, die jungen Kolleginnen und Kollegen gut einzubinden und dabei auch das Leistungsspektrum der Landeszahnärztekammer entsprechend anzupassen. Jede Kollegin und jeder Kollege soll das Gefühl haben, für die Beiträge auch bestmögliches Service und Unterstützung zu erhalten. Es ist gut, wenn man die Kammer im Alltag nicht braucht. Wenn man aber rechtliche Fragen hat oder es um eine Schlichtung geht, merkt man rasch, welchen Stellenwert die Interessenvertretung hat. Es ist gut, dass erstmals in der Geschichte der Salzburger Landeszahnärztekammer mehrere Listen zur Auswahl stehen. Das zeigt auch, dass die Standespolitik attraktiv ist und sich viele Menschen dafür interessieren. Gerade die vergangenen Jahre mit oft wenig partnerschaftlich agierenden Vertragspartnern und immer wiederkehrenden Versuchen, die Freiheit unseres Berufs einzuschränken, haben aber auch gezeigt, wie wichtig Erfahrung in der Standespolitik ist, um die Interessen unseres Berufsstandes bestmöglich zu vertreten. Wir stehen für diese Erfahrung und gewährleisten sowohl Kontinuität als auch Offenheit für neue Entwicklungen und Möglichkeiten, die gerade für jüngere Kolleginnen und Kollegen zusätzliche Chancen bieten.

DDr. Martin Hönlinger