Die Rahmenbedingungen haben sich für die Zahnärzteschaft drastisch verändert. Die guten Zeiten sind vorbei. Vielleicht aber stehen uns die besten noch bevor? Voll Energie und Optimismus und angefüllt mit neuen frischen Ideen wurde im Herbst in Wien ein neuer Zahnärzteverein gegründet. Nicht nur, um bei der bevorstehenden Wahl eine Alternative zu bieten, sondern auch, um darüber hinaus eine Plattform für Aus- und Weiterbildung, aber auch einfach zum Netzwerken zu bilden. Ein Gespräch mit der Vizepräsidentin und Spitzenkandidatin Dr. Bettina Schreder.
Was hat Sie zur Gründung des Forums Zahnärzte Wien bewogen?
SCHREDER: Wenn wir Dinge angehen, dann ordentlich, nachhaltig und ganzheitlich. Entsprechend war mit der Entscheidung zum Antreten klar, dass wir ein solides Fundament benötigen. Also haben wir einen Verein gegründet und nutzen die Zeit bis zur Wahl, um schon ganz konkrete Aktivitäten zu setzen und erste Probleme anzupacken.
Was sind die wichtigsten Ziele?
SCHREDER: Zur Wahl anzutreten, die Wahl zu gewinnen und für unsere Kolleginnen und Kollegen die Standesvertretung zu einer modernen Serviceeinrichtung weiterzuentwickeln. Mit dem Forum zeigen wir schon jetzt mit den ersten Projekten, wie wir uns das vorstellen – und dass wir es können.
Wer steht hinter dem Forum Zahnärzte Wien?
SCHREDER: Hochengagierte Zahnärztinnen und Zahnärzte aus Wien, die dank ihres Engagements schon viele andere mitgerissen haben. Der Gründungszirkel waren Ozren Markovic, Stephen Weinländer, Birgit Vetter-Scheidl und ich. In die Wahl gehen wir mit einer weiblichen Doppelspitze, neben mir wird Birgit (Anm: Vetter-Scheidl) als 1. Vizepräsidentin kandidieren.
Es ist also eine bunte Mischung aus jungen und erfahrenen Kollegen?
SCHREDER: Ja, absolut. Wir bilden mit unseren Listenkolleginnen und -kollegen das gesamte Spektrum unseres Standes ab. Sowohl fachlich als auch von den Persönlichkeiten. Ergänzt wird das Team von Profis aus den Bereichen Recht, Wirtschaft, Kommunikation und Technologie.
Der Verein möchte aber auch – unabhängig vom Ausgang der Kammerwahl – eine neue Plattform für die Zahnärzteschaft sein, warum?
SCHREDER: Nachhaltigkeit steht bei uns ganz weit oben in der Prioritätenliste. Unsere eigenen Ansprüche sind mit rein oppositioneller Ankündigungspolitik nicht zu vereinbaren. Entsprechend bieten wir schon jetzt Lösungen und Hilfestellungen an. Um meinen Kollegen Dr. Ozren Markovic zu zitieren: „Wir sind gekommen, um zu bleiben!“
Und was ist das konkrete Angebot des Vereins?
SCHREDER: Wir greifen Themen auf, setzen Themen und besprechen diese intern bzw. machen sie öffentlich. Dazu haben wir z.B. eine Jobbörse ins Leben gerufen, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Es gibt Webinare und Fortbildungen, einerseits interessengetrieben, also hauptsächlich zu aktuellen Themen, aber auch klassisch zur Fortbildung mit entsprechenden Fortbildungspunkten für das gesetzlich vorgeschriebene Fortbildungsdiplom.
Gibt es in den Bundesländern vielleicht auch schon Interesse, einen Zweigverein des Forums zu bilden?
SCHREDER: Wir wissen, dass unsere Aktivitäten österreichweit intensiv und wohlwollend beobachtet werden. Von unserer Seite sind aber keine Aktivitäten geplant. Der Austausch über die Landesgrenzen hinaus ist jedoch äußerst gewinnbringend und natürlich mehr als erwünscht.
Wie kann man Mitglied des Vereines werden und was kostet die Mitgliedschaft?
SCHREDER: Am einfachsten über www.forumzahnaerzte.wien, die normale Mitgliedschaft kostet 80,00 Euro im Jahr, ergänzend gibt es ermäßigte Beiträge für Jung-Zahnärzte und Studenten. Darüber hinaus sind uns auch fördernde Mitglieder herzlich willkommen.
Werden Sie auch weiterhin für das Zafi tätig sein?
SCHREDER: Wenn wir die Kolleginnen und Kollegen von uns überzeugen können – und davon gehe ich natürlich aus –, dann fürchte ich, dass mir für die bisherigen Tätigkeiten für das Zafi nicht mehr genügend Zeit bleiben wird. Auf jeden Fall wird es eine geordnete Übergabe in diesem so wichtigen Tätigkeitsfeld geben. Einen engagierten Nachfolger haben wir bereits auf unserer Liste. Er scharrt schon voller Tatendrang in den Startlöchern.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Infos unter: www.forumzahnaerzte.wien
In der nächsten Ausgabe, die Anfang April erscheint, bringen wir zwei Interviews, und zwar mit MR DDr. Claudius Ratschew, Präsident der Wiener Zahnärztekammer, und MR Dr. Thomas Horejs, Präsident der Österreichischen Zahnärztekammer.
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