ÖGZMK NÖ - Tradition und Innovation

Dr. Wolfgang Gruber ist in vierter Generation Zahnarzt; die Praxen befanden sich immer in Herzogenburg. Er studierte in Innsbruck und in Budapest Zahnmedizin. Seit 2017 ist er Präsident der ÖGZMK Niederösterreich. Davor war sein Vater 14 Jahre lang Präsident. Gruber sieht sich als „bodenständiger Allgemeinzahnarzt“, der verstärkt die Studienabsolventen und jüngeren Zahnärzte ansprechen will“. „Ein großes Anliegen ist uns auch die Organisation innovativer Kongresse“, so Gruber. ZMT führte mit ihm das folgende Interview.

Sind jetzt generell bei der ÖGZMK Niederösterreich jüngere Zahnärzte und -ärztinnen aktiv?

GRUBER: Ja, es gibt auch bei der ÖGZMK einen gewissen Trend hin zu Jüngeren. Diese „Staffelübergabe“ hat sich auch beim 50. Wachauer Frühjahrssymposium im Jahr 2018 unter dem Motto „Kongress der Generationen“ abgebildet. Es wurde berichtet, wie früher gearbei
tet wurde, und andererseits wurden neue Wege in die Zukunft der Zahnmedizin dargestellt.

Wie sieht das Programm des heurigen Frühjahrs- symposiums aus?

GRUBER: Das 52. Wachauer Frühjahrssymposium, das vom 4. bis 6. Juni stattfindet, steht heuer unter dem Titel „Digitalisierung in der zahnärztlichen Praxis“. Am Donnerstag geht es um Digitalisierung in der Prothetik (Prof. Grunert), Hartgewebsaugmentation (Prof. Turhani) und „50 Shades of White – Keramiken im Vergleich“ (Dr. N. Fürhauser). Der Freitag widmet sich dem „Notfallmanagement in der Zahnheilkunde“ (Dr. Dittrich), der Zahnmedizin in der Palliativbehandlung (Dr. Nadalini), der Digitalisierung in der Implantologie (Dr. Mailath-Pokorny & Dr. L. Fürhauser) und der Teilprothetik (Dr. Budas). Und am Samstag beschäftigt sich DDr. Pohl mit der digitalen Kieferorthopädie in der täglichen Praxis, Dr. S. Pohl spannt den Bogen von der „Aphthe bis zum Karzinom“ und Dr. Viden geht abschließend auf die postendodontische Versorgung ein.

Der Österreichische Zahnärztekongress findet heuer ja wieder in der Pyramide Vösendorf statt?

GRUBER: Ja, der Veranstaltungsort des Österreichischen Zahnärztekongresses wird heuer wieder die Pyramide Vösendorf sein. Zuletzt war dies 2015 der Fall, damals stand der Kongress unter dem Motto „Zahnheilkunde 2020“. Wir können jetzt darauf Bezug nehmen und überprüfen, ob sich der damalige Blick in die Zukunft als korrekt erwiesen hat. Außerdem hat sich der Veranstaltungsort bewährt, da wir hier eine riesige Dentalausstellung anbieten können. Der Zahnärztekongress findet vom 24. bis 26. September statt. Das heurige Motto lautet „Neue Wege beschreiten“ und was das genau bedeutet, soll einerseits derzeit noch etwas mysteriös bleiben. Andererseits kann ich bereits ankündigen, dass junge Forscher (Young Professionals) ausreichend Zeit (und zwar nicht zu den Randzeiten) erhalten werden und dass moderne Implantologie und digitale Abformung wichtige Themen sein werden. Wir möchten einen Blick auf die nächsten 15 Jahre werfen und generell einige neue, nicht so gewohnte Themen behandeln (z.B. genderspezifische Aspekte in der Zahnmedizin). Speziell erwähnen möchte ich die Zahnärzte Dr. Lukas Fürhauser und DDr. Georg Mailath-Pokorny, die in ihrer Funktion als wissenschaftliche Leitung für die Erstellung des Programms eine große Unterstützung sind. Wir werden auch eine Strahlenschutz-Fortbildung für Zahnärzte und Assistentinnen anbieten, schließlich wird der Fortbildungsnachweis gesetzlich verlangt. Weiters wird das wichtige Thema „Erste Hilfe“ auf Zahnärzte zugeschnitten behandelt. Als gesellschaftliches Highlight wird es auch wieder einen „Wiesenabend“ geben, also einen okotoberfestartigen Abend mit großer Musikkapelle. Und beim Galaabend am Freitag wird der deutsche Kabarettist Lars Redlich auftreten. Der Eintritt ist für alle Kongressteilnehmer frei.

Herzlichen Dank für das Interview!

Dr. PETER WALLNER

Umweltmediziner und Medizinjournalist
peter.wallner4@gmail.com

Dr. Wolfgang Gruber