Neue Serie ? Marketing mit neuen Medien

Die Präsentation der eigenen Praxis im Internet wird immer wichtiger, je mehr potenzielle Patienten damit aufgewachsen sind und eher googeln, als das Telefonbuch aufzuschlagen - Teil 1.

Doch das Internet kann noch mehr: Newsletter, aber auch soziale Medien wie Facebook und Twitter helfen neuen Patienten, den Weg zu Ihnen zu finden. In dieser Serie versuchen wir, Ihnen einen kurzen, praxisbezogenen Ratgeber für Ihre Website zu geben. Wer nicht damit aufgewachsen ist, steht dem Internet und seinen zahlreichen Möglichkeiten vielleicht noch skeptisch gegenüber. Die Entwicklungen in diesem Bereich gehen vielen viel zu schnell, und ständige Berichte über die Gefahren - von Viren und Würmern bis zum Datendiebstahl - fördern das Vertrauen nicht gerade. Doch für alle Unternehmen sind Internet und E-Mail gleichzeitig wertvolle Instrumente, um neue Kunden zu erreichen.

Braucht ein Zahnarzt eine Homepage?

Das kommt darauf an. Wer kurz vor der Pension steht, eine gutgehende, voll ausgelastete Kassenpraxis hat und keinen Wert auf neue Patienten legt, der kann auch leicht auf eine Homepage verzichten. Auch wenn die Klientel so gestaltet ist, dass sie nicht oder nur wenig mit dem Internet anfangen kann (überwiegend sehr alte oder sehr ungebildete Patienten), wird eine Homepage nicht viel bringen. Wessen Patienten jedoch das Internet benutzen (und das sind laut Austrian Internet Monitor heute 80% der Österreicher), der profitiert von einer Website durch Kundenbindung und Kundengewinnung. Auf jeden Fall nutzt eine Homepage all jenen Zahnärzten, die unter Konkurrenzdruck stehen, eine Klientel aus der Mittelschicht oder darüber haben (wollen), junge Menschen ansprechen wollen und die besondere Leistungen anbieten, etwa mehrere Sprachen sprechen oder sich spezialisiert haben. Aus gutem Grund wird heute eher Google verwendet als das Telefonbuch, denn die Website verrät schon auf den ersten Blick viel mehr als die Telefonnummer und die Adresse.

Wozu dient eine Website?

Im Fall eines Unternehmens, wie es ja auch die Zahnarztpraxis ist, dient die Website im Allgemeinen der Kundenfindung, der Kundenbindung, der Imagepflege und dem Service.
Die Webseite ist eine Broschüre, die Sie gar nicht erst an jeden Einzelnen verteilen müssen. Neue Patienten finden Sie entweder aufgrund der örtlichen Nähe oder aufgrund Ihrer Spezialleistungen. Die Patienten, die Sie schon kennen, schätzen eine Erinnerung an den nächsten Termin oder den einfachen Zugang zu Antworten von immer wieder gestellten Fragen. Daraus folgen die ersten Überlegungen, noch lange vor der Erstellung der Website. Was soll an Inhalten auf der Website stehen? Das hängt davon ab, wen Sie damit ansprechen wollen.
Sind Sie auf Kinder und Jugendliche spezialisiert oder wollen Sie diese Gruppe vermehrt ansprechen? Gestalten Sie die Seite familienfreundlich. Sie können mehrere Sprachen? Übersetzen Sie Ihre Website und bieten Sie Informationen in der jeweiligen Fremdsprache an. Sie bieten eine besondere Therapie an, etwa für Angstpatienten? Erklären Sie genau, was Sie bieten können. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt - außer jene der Werberichtlinien. An neutraler Information können Sie den Patienten sehr viel bieten - und die Patienten werden es Ihnen danken.

Was kostet eine Website?

Diese Frage ist wie die Frage: Was kostet ein Auto? Wollen Sie einen zehn Jahre alten Kleinwagen oder einen fabrikneuen Mercedes S-Klasse? Das Teuerste an einer Website ist meist die Gestaltung und Umsetzung, die allerdings nur einmal anfällt. Mehr oder weniger fix sind die Kosten für den Domainnamen. Diese Gebühren gehen an die Registrierungsstelle. Für Adressen in Österreich ist das nic.at. Österreichische .at-Domains kosten zur Zeit EUR 22,50 pro Jahr. Zu den laufenden Kosten zählt das sogenannte Hosting. Hosting kommt vom Englischen „host" (Gastgeber). Damit auf die Website jederzeit zugegriffen werden kann, müssen die Daten auf einem Gerät liegen, das sie Tag und Nacht zur Verfügung stellt. Daher ist es üblicherweise sinnvoll, sich an eine professionelle Hostingfirma, einen Provider, zu wenden, der für die technische Betreuung sorgt und entsprechende Server hat.


Bei diesen Services bestehen schon ziemlich große Preisunterschiede, von zwei oder drei bis zu 50 Euro monatlich und mehr. Die Unterschiede liegen unter anderem in der Größe des Webspaces, der Zahl der E-Mail-Adressen, dem erlaubten Traffic und - last not least - in der Qualität des Services.
Billiganbieter sind im Endeffekt oft teurer, da sie selten lange überleben (was bedeutet, dass die Site zu einem anderen Provider übersiedelt werden muss), oft am Service gespart wird und im schlimmsten Fall sogar an den Servern, die dadurch überlastet werden. Überlastete Server stellen die Daten nicht oder nur sehr langsam zur Verfügung.


In der Folge ist die Website nicht erreichbar oder erscheint nur sehr zögerlich auf dem Bildschirm des Lesers. Auf der anderen Seite richten sich gerade an Zielgruppen wie Ärzte oder Rechtsanwälte oft stark überteuerte Angebote, die ein Full Service versprechen, dass billiger auch zu haben wäre. Wer keinen Webshop betreibt, der wird mit 5 bis 10 Euro monatlich auskommen.


Livia Rohrmoser

Über die Kriterien für einen guten Provider lesen Sie in der nächsten Ausgabe.