Dr. Kristina Baumgarten führt gemeinsam mit ihrem Mann eine Zahnarztpraxis in Siegen, die sie durch die Einführung eines Intraoralscanners seit Jahren auf digitale Prozesse umgestellt hat. Als langjährige Anwenderin des iTeroTM Intraoralscanners und des Invisalign ® Systems erklärt sie, warum ihr die Digitalisierung der Praxis so wichtig ist und welche Anwendungsmöglichkeiten der iTero Element Plus Scanner ihr bietet.
Frau Dr. Baumgarten, seit wann nutzen Sie in Ihrer Zahnarztpraxis die digitale Abformung per Intraoralscanner?
BAUMGARTEN: Schon seit 2003 arbeiten wir in unserer Praxis mit Intraoralscannern. Wir haben seit 2018 einen iTero Scanner von Align Technology und mittlerweile bereits drei iTero Scanner in Betrieb. Wir scannen quasi den ganzen Tag – jede Behandlung beginnt bei uns mit einem Intraoralscan.
Das heißt, Sie setzen den Scanner bei allen Patienten ein?
BAUMGARTEN: Ja, auf jeden Fall. Schon jedes Kind lässt sich gerne scannen. In allen Fällen, in denen es angemessen ist, erstellen wir einen Scan statt eines Röntgenbildes, da dies vielen Kindern unheimlich sein kann und oftmals auch das Ergebnis nicht gut erkennbar ist. Bei einem Scan hingegen können sie zum großen Monitor schauen und sind damit sogar gleichzeitig prima abgelenkt. Aber auch bei allen erwachsenen Patienten ist das Scannen per Intraoralscanner in jeglicher Hinsicht sinnvoll.
Was hat Sie denn überzeugt, intraorales Scannen in Ihren Praxisbetrieb einzubinden?
BAUMGARTEN: Da gab es aus meiner Sicht diverse Argumente. Ein großer Faktor ist die Zeitersparnis, da wir viele Auffälligkeiten auf dem Monitor viel schneller sehen können. Weiterhin ist der Scanner ein super Kommunikations- und Diagnostiktool. Alles, was mein Team und ich sehen, sieht auch der Patient sofort auf dem großen Monitor, auf den die Scanbilder direkt übertragen werden. Unsere Diagnostik wie z.B. die Kariesdetektion, die Identifikation schlechter Kronenränder oder einfach unzureichend geputzte Zähne – all das können wir unmittelbar anschaulich in unsere Patientenaufklärung einbinden. So kann der Patient weitere Behandlungsschritte besser nachvollziehen. Ich bezeichne das immer als „faireren Weg der Kommunikation“ und damit meine ich, dass wir mit unseren Patienten auf Augenhöhe kommunizieren können. Im Gegensatz zur Abdruckerstellung gelingt die Beurteilung und Bewertung bei der Übertragung des Scans auf einen großen Monitor wesentlich besser. Was noch hinzukommt als Pluspunkt: Die Dokumentenaufbewahrung hat sich enorm vereinfacht, denn die gesamte Dokumentation lässt sich dank Intraoralscans sicher und sehr platzsparend aufbewahren.
Gibt es zusätzliche Funktionen, die Sie speziell am iTero schätzen?
BAUMGARTEN: Gerne nutze ich die iTero NIRI-Technologie (Near Infra-Red Imaging) bei der Kariesdetektion. Hier können wir vor Ort in Echtzeit initiale Kariesläsionen ohne schädliche Strahlungen feststellen und haben so frühzeitig die Chance, zu agieren. Gerade wenn ein Patient bereits Kariesläsionen hat, existieren bei vielen Betroffenen weitere Läsionen. Auch die Time Lapse Funktion ziehe ich gerne zur Dokumentation und Patientenkommunikation heran: Wenn ein Patient beispielsweise knirscht, kann ich den fortschreitenden Zahnsubstanz- und Gingivaverlust im Zeitverlauf bildlich sichtbar machen und ihn von der Notwendigkeit des Handelns überzeugen. In der Therapie mit dem Invisalign System ist dieses Tool ebenfalls besonders hilfreich, da man den Fortschritt der Behandlung bildhaft nachvollziehen kann. Wo wir schon beim Invisalign System sind: Mit dem iTero Element Plus System nutzen wir jetzt das brandneue Invisalign Outcome Simulator Pro Tool. Auf Basis der Kombination von Intraoralscan und einer Aufnahme des Patientengesichts können wir die Invisalign Practice App zur Erstellung einer Nachher-Simulation des Patientenlächelns in dessen Gesicht nutzen. Beim Vorgängertool konnte man die Simulation nur für die Zähne erstellen, jetzt sieht der Patient direkt, wie sein Lächeln nach einer Invisalign Behandlung aussehen könnte. So gelingt es mir noch besser, potenzielle Patienten zu überzeugen, sich für eine Invisalign Therapie zu entscheiden.
Scannen Sie denn wirklich alle Patienten selbst oder erhalten Sie hierbei auch Hilfe von Ihrem Team?
BAUMGARTEN: Mein Team leistet den Großteil des Scannens innerhalb der Praxis – oft erledigt es dies effizienter und effektiver, als ich es kann. Sogar unsere Lehrlinge lernen bereits in ihren ersten Wochen bei uns in der Praxis das Scannen und Fotografieren. Sie brauchen keine drei Minuten für einen Scan. Und ich kann dann direkt in die Beurteilung, Diagnose und Patientenkommunikation starten.
Wie lautet Ihr Fazit?
BAUMGARTEN: Die modernen Visualisierungmöglichkeiten sind enorm hilfreich in der Patientenkommunikation. Ich finde, man wird damit einfach ein besserer Zahnarzt. Die Visualisierungstools unterstützen nicht nur bei der optischen bzw. ästhetischen Verbesserung, sondern sorgen vor allem auch für eine medizinische Verbesserung. Ich kann nur jedem Kollegen eine Umstellung auf digitale Prozesse wärmstens ans Herz legen.
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