Den Winter im Blick - Wintersymposium in Saalbach-Hinterglemm

Nach dem großen Erfolg im heurigen Winter wollten wir wissen, wie denn das nächste Wintersymposium angelegt sein wird. Ein Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Pertl 

Sie haben heuer im Jänner schon zum fünften Mal ein internationales Wintersymposium veranstaltet. Denken Sie mittlerweile eventuell daran, aufzuhören?

Pertl: Der anhaltende Enthusiasmus nach diesen erfolgreichen Symposien in Zell am See und nunmehr Saalbach-Hinterglemm ist unsere Motivation für die jeweils etwas neu gestaltete Fortbildungswoche. Trotz und gerade auch wegen des guten Feedbacks haben wir uns entschlossen, das bewährte Konzept weiterzuentwickeln. In der Woche vom 23. bis 28. Jänner 2017 ist es dann wieder so weit. Die ausgezeichnete Infrastruktur und Hotellerie in Hinterglemm bietet ein höchst professionelles Umfeld und wir sind gemeinsam mit der uns unterstützenden Industrie hoch motiviert, den Teilnehmern neues, innovatives Wissen und „State of the Art“-Behandlungstechniken und -Technologien zu präsentieren.

Welche Vortragenden und welche Themen können wir erwarten?

Pertl: Wir, das sind Martin Lorenzoni, Michael Payer und ich, haben eine Reihe von internationalen Experten zu den Bereichen Geweberegeneration, ästhetische Herausforderungen in  der Implantologie und sinnvolle Strategien bei unterschiedlichen Versorgungskonzepten eingeladen. Top-Referenten wie Markus Hürzeler, Nikolaus Lang, Frank Schwarz, Istvan Urban, Otto Zuhr und andere sind mit dabei. Es werden wichtige und klinisch sehr relevante Themen wie z. B. Implantate im kompromittierten Hart- und Weichgewebe, vorausschauender Umgang mit der Extraktionsalveole, Bewertung der verschiedenen Methoden des Knochenaufbaus, implantatprothetische Konzepte und vieles mehr besprochen.

Werden auch die neuen digitalen Technologien besprochen werden?

Pertl: Ja, sowohl in den Workshops als auch in den Seminaren wird die Einschätzung der Möglichkeiten digitaler Technologien innerhalb der Implantologie im Vergleich zu konventionellen, „analogen“ Verfahren ein Thema sein. Ganz klar, die neuen Technologien bringen uns Fortschritt und Weiterentwicklung und sollen insgesamt eine Erleichterung, vor allem im Bereich Diagnostik und Planung, bringen. Dennoch benötigen aber viele digitale Verfahren für eine zielführende Anwendung viel klinische Erfahrung und Detailwissen. Wie viel sollte oder muss man heutzutage in der Praxis darüber wissen und bringen diese Verfahren wirklich den propagierten Nutzen für eine verbesserte Behandlungsqualität?

Es gibt auch Workshops, nicht nur Vorträge?

Pertl: Ja, diese Woche klinisch orientierter Fortbildung ruht auf drei unterschiedlichen Säulen:
1. Workshops: Hier wird im intensiven Hands-on-Training die eigene Technik verbessert und perfektioniert. Ein breites Spektrum an Themen wie etwa Hart- und Weichgewebsaugmentation, Komplikationsmanagement, die Anwendung von Piezochirurgie oder Sofortimplantation werden behandelt.
2. Meet the experts: In Kleingruppen zu maximal 8–10 Personen werden spezifische und praxisrelevante Themen erarbeitet und diskutiert. Unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen zu dem jeweiligen Thema werden unter der Moderation eines Experten  ausgetauscht und diskutiert.
3. Seminare: Die Vorträge am Nachmittag befassen sich mit einem breiten Spektrum der Implantologie (und darüber hinausgehenden Aspekten). Während der gesamten Woche haben die Teilnehmer die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre tiefe Einblicke in klinische Konzepte und Techniken von international renommierten Experten zu bekommen. Im Rahmen der Veranstaltung bietet sich vielfach Gelegenheit, im persönlichen Gespräch mit den Vortragenden eigene Problemfälle zu diskutieren.

Die Vortragssprache ist Englisch?

Pertl: Naja, das Symposium ist zweisprachig! Von Montag bis Donnerstag Englisch und am Freitag und Samstag wird in deutscher Sprache vorgetragen. Aber es sind viele Vortragende deutschsprachig, sodass es in Diskussionen und Workshops keine Sprachhürde geben sollte.

Die Veranstaltung findet im Jänner 2017 statt. Ist das jetzt nicht ein bisschen früh, darüber zu sprechen?

Pertl: Nein, zumindest nicht für den „Hinterkopf“. Wir wollen frühzeitig informieren und sind auch froh über Vorschläge. Vielleicht gibt es ja Themen und Personen, die besonders gewünscht werden. Jetzt können wir noch reagieren. Wir werden jedenfalls alles tun, um wieder eine gut organisierte Fortbildung auf hohem Niveau mit einem attraktiven Unterhaltungsprogramm zu organisieren.

Herzlichen Dank für das Interview!

Dr. PETER WALLNER
Umweltmediziner und
Medizinjournalist
peter.wallner4@gmail.com

 

Prof. Dr. Christoph Pertl