ÖGZMK - Neuer Präsident: Dr. Walter Keidel

Dr. Walter Keidel

Die ÖGZMK hat ein neues Führungsteam. Dr. Walter Keidel, der schon seit 2011 das Amt des Vizepräsidenten innehatte, wurde am 13. März 2015 zum neuen Präsidenten gewählt. Er steht somit gleichzeitig für Kontinuität und Erneuerung der ÖGZMK.

Dr. Walter Keidel studierte in Innsbruck Medizin (Promotion 1983) und arbeitete anschließend drei Jahre in verschiedenen Krankenhäusern, davon ein Jahr unter der Kieferchirurgin Prof. Helene Matras. Er schloss seine Facharztausbildung 1988 bei Prof. Heinz Köle in Graz mit Auszeichnung ab. Seither ist er als niedergelassener Zahnarzt in Grödig bei Salzburg tätig. Keidel ist seit 2010 Präsident der ÖGZMK Salzburg und engagierte sich gleichzeitig auch auf Bundesebene. ZMT sprach mit dem neuen Präsidenten.

Wie sieht nach der Wahl der neue Vorstand der ÖGZMK aus?

Keidel: Durch das statutengemäße Nachrücken des 1. Vizepräsidenten sind die drei Vizepräsidenten nun Prof. Adriano Crismani (Innsbruck), Univ.-Ass. Martin Krainhöfner (Wien) und Doz. Werner Lill (Präsident der ÖGZMK Wien). Die Grazer Zahnklinik ist durch den Sekretär Prof. Kurt Ebeleseder vertreten. Aus meiner Sicht ist damit gewährleistet, dass die Zahnkliniken im Vorstand gut und ausgewogen repräsentiert sind. Generalsekretär ist Dr. Ernst Reicher, neue Finanzreferentin Dr. Martina Gredler. Nieder-österreich wird das neue Team mit einer Rechnungsprüferin unterstützen.

Welche Schwerpunkte haben Sie sich für Ihre Präsidentschaft vorgenommen?

Keidel: Ich möchte zunächst dem bisherigen Vorstand unter Präsident Prof. Herbert Haider an dieser Stelle für die geleistete Arbeit danken. Das neue Team kann darauf gut aufbauen und wird die ÖGZMK als wissenschaftliche Plattform unseres Berufsstandes weiterentwickeln. Mir persönlich sind die gute Kommunikation im Vorstand und der fachliche Austausch der unterschiedlichen Disziplinen ein großes Anliegen. Neue wissenschaftliche Ergebnisse möglichst umfassend zu kommunizieren und damit für die Praxis zugänglich zu machen, sehe ich als eine wichtige Aufgabe der ÖGZMK.

Ist die Überarbeitung der Statuten abgeschlossen?

Keidel: Ja, das Mammutprojekt der Statutenüberarbeitung ist abgeschlossen, die ÖGZMK hat nun ein modernes Fundament und ist gut für die Zukunft gerüstet. Hier hat sich Prof. Ebeleseder große Verdienste erworben. Wir haben schon im Vorfeld einen Vereinsjuristen beigezogen, um Fehler bereits präventiv zu vermeiden. Die Brauchbarkeit von Statuten erkennt man ja meist erst dann, wenn der Ernstfall eintritt.
Auf jeden Fall haben wir die Statuten an die Realität angepasst, an die Tatsache, dass die Länder keine Zweigvereine mehr sind, sondern eigene Gesellschaften, und dass die ÖGZMK ein Verband von Gesellschaften ist. Es wurde längere Zeit diskutiert und schließlich abgestimmt. Wir haben uns bemüht, alle Anliegen zu berücksichtigen. Es ist aber klar, dass dies nicht zu 100% möglich ist. Eingeführt wurde eine doppelte Mehrheit, das heißt, es muss eine Mehrheit bei Ländern und Fachgesellschaften sowie bei den Mitgliedern gegeben sein.
Aufholbedarf bestand auch bei den Arbeitsgemeinschaften, die ja keine eigene Rechtspersönlichkeit darstellen. Es wurden jetzt Konten eingerichtet, die unter ÖGZMK laufen. Dies bedeutet für die ARGE-Leiter eine wesentliche Entlastung.

Wie ist der aktuelle Stand beim Thema „Stomatologie“?

Keidel: Dieses Medium hatte eine lange Tradition. Aber in der Vergangenheit waren wir mit immer lauterer Kritik aus der Kollegenschaft konfrontiert, die vor allem die hohen Kosten und den geringen Nutzen der Zeitschrift anprangerte. Nachdem die Bepunktung der Zeitschrift weggefallen ist, bringt eine Publikation in der „Stomatologie“ für die akademische Karriere nichts. Die Zeiten haben sich geändert, wir müssen in Zeiten knapper Mittel auch solche Dinge infrage stellen.  
Der Vertrag mit dem Verlag läuft dieses Jahr aus. Im Hintergrund arbeiten wir bereits an einem neuen Vereinsmedium. Wir überlegen dabei auch eine Publikation, die Print und Digital kombiniert. Wie das neue Medium konkret aussehen wird, steht noch nicht fest. Wir sind mitten in einem Nachdenkprozess und prüfen verschiedene Varianten. Ziel ist es jedenfalls, die Kosten für die Publikation zu senken und den Mitgliedern der ÖGZMK aktuelle und interessante Informationen und Beiträge zu bieten. Die frei werdenden finanziellen Mittel könnten dann in die Förderung junger Wissenschafter fließen, basierend auf der Entscheidung eines Gremiums.

Herzlichen Dank für das Interview!

Dr. PETER WALLNER
Umweltmediziner und
Medizinjournalist
peter.wallner4@gmail.com