Praktische Tipps - Wege aus der Stress-Spirale:

Wie kann ich den Stressopfern helfen, aus dem Teufelskreis auszubrechen?

Aufbaumittel:
Gelee-royal-Präparate, mein Lieblingsmittel sind Matricell-Trinkampullen der Firma St. Johanser, morgens als Erstes eine Ampulle zur Bindegewebsreinigung und als Energieschub.
Arsenicum album D12, Glob., 2 x 5 für sechs Wochen, regenerierend bei Erschöpfung.
Anregung der Hormondrüsen und der Leberentgiftung (Hormonabbau): Glandulae suprarenales comp. Wala (2 x 5 Glob., mind. acht Wochen), enthält auch das homöopathische Organpräparat Milz, gibt Kraft.
Phytohypophyson C: Leberausleitmittel, Regulierung der Hypophysenfunktion und der Erfolgsorgane Schilddrüse und Nebenniere. Kann gemeinsam mit Zink oft den Thyroxineinsatz ersetzen.

Entsäuerung und Reduktion von Entzündungen:
Stress macht sauer. Bei Gewebsübersäuerung sinkt der Stoffwechsel, Schadstoffe werden angehäuft und es kommt zu Entzündungen.
Ersthilfe: Basenpulver (2 x ½ KL in Wasser zwischen den Mahlzeiten).
Die Säureregulation erfolgt durch die zinkabhängige Carboanhydrase in der Magenwandzelle: Zinkkapseln aktivieren die Regulation (1 x 1–2 Kapseln mit 30 mg Zinkpicolinat abends). Anzustreben ist natürlich eine basische Diät auf Kartoffel-Gemüse-Basis.
Entzündungen produzieren neben den Zytokinen auch Leukotriene, die Schmerzen verursachen. Außer kausaler antiinfektiöser Therapie bremsen Omega-3-Fettsäuren die Entzündung. Arachidonsäure meiden (Fleisch, Krustentiere). Auch alle Schmerzmittel greifen in diese Prostaglandinsynthese ein.

Vitalstoffsubstitution:
Alle Stresspatienten, besonders aber solche mit Gewichtsproblemen, brauchen in erster Linie ausreichend Vitalstoffe, damit Stoffwechsel, Bindegewebsregeneration und Immunsystem wieder in Gang kommen. Die gängigen Antioxidantienmischungen aus den Apotheken sind als Erstmaßnahme gar nicht schlecht. Die oben empfohlenen Zinkkapseln können damit kombiniert werden, Zink kann man kaum überdosieren und meist besteht ohnehin ein erheblicher Zinkmangel. Schwierig ist die Versorgung der Zellen mit neuer Energie. Verschiedene Schadstoffe blockieren die Energiegewinnung in den Mitochondrien, die Selbstregenerationskraft sinkt und auch die Produktion von Enzymen und Transmitterstoffen. Mittel zur Zellregeneration: Koenzym Q10, Vitamin C und die Aminosäure Carnithin.  Haben die Zellen genug Energie, reduziert dies auch das Hungergefühl.
Wegen der Resorptionsstörungen muss man manchmal auf homöopathische Mineralstoffe ausweichen (Schüßler Salze, Zincum-valerianum-Tropfen). Diese kann man auch mit den Vitalstoffkapseln kombinieren, sie erleichtern die Aufnahme der Mineralstoffe. Manche Kollegen lassen auch Vitamine homöopathisieren, um eine bessere Verwertung zu erreichen. Koenzym Q gibt es als homöopathische Ampulle Ubiquinon.

Ein weiterer Ausweg sind andere Verabreichungswege:
Vitamin B kann subkutan hochdosiert gespritzt werden, es trägt zur neuronalen Regeneration bei und bringt einen Energieschub, z.B. Vitamin-B12-forte-Hevert-Injekt, 3000mg Cyanocobalamin pro Ampulle.
Vitamin C als Kurzinfusion: Ampullen mit 7,5 g Vitamin C von Pascoe in Ringerlösung als Infusion über 10–20 Minuten. Das ist auch eine gute Entgiftungsmethode. Die Vitamin-C-Infusion wird von Allgemeinärzten auch bei schwerkranken Patienten eingesetzt, um sie zu revitalisieren.
Es gibt auch Aufbaucocktails mit speziellen Aminosäurenmischungen als Infusion, z.B. zur Entgiftung Methionin und Taurin, für die Schleimhäute Glutamin, als Serotoninvorstufe Tryptophan. Oraler Versuch: S-Adenosyl-Methionin(SAM)-Kapseln.

Symbioselenkung und Membranstabilisierung:
Resorption von Vitalstoffen und Verträglichkeit der Nahrungsmittel kann man nur durch Umstellung der Darmflora und Wiederaufbau der Epithelfunktion (Omega-3-Fettsäuren und L-Glutamin) erzielen. Die probiotischen Keimmischungen werden heute nicht mehr nur in Dünndarm-Dickdarm-Mischungen oder Kombinationen gegliedert, sondern bestimmte Keimstämme haben auch spezielle Funktionen.
So haben Untersuchungen gezeigt, dass die physiologischen Bacteroides durch Antibiotika zugrunde gehen. Bacteroides sind Schlankmacher. Ersetzt werden sie durch Firmicutes, die Fettpolster anlagern. Gezielter Ersatz von Bacteroides kann daher beim Abnehmen helfen (z.B. Omni Biotic metabolic). Zusätzlich sollten Pausen zwischen den Mahlzeiten eingehalten werden: 4–5 Stunden, nachts möglichst 12 Stunden.
Die Regeneration des Schutzschleimes (Mucin), der die Schleimhaut überzieht und auch bei der immunologischen Erkennung mithilft, kann Akkermansia muciniphila bewirken: Dieser Keim resorbiert Schleim und regt die Neubildung an. Dem Präparat sind als Nährstoff  für die Keime Oligosaccharide beigemischt (für uns unverwertbare Zucker). Mit Inulin kann man Bifidusbakterien fördern (z.B. in Omni Biotic Stress repair), Oligosaccharide sind auch als Einzelpräparate erhältlich und können mit Keimmischungen kombiniert werden. Enterococcus faecium produziert das Zonula-1-Protein, das das Epithel wieder abdichten kann. Faecalibacterium Prausnitzii erzeugt Buttersäure, die vor chronischer Entzündung und Karzinomen schützt

Entgiftung:
Bei schneller Gewichtsreduktion werden im Fettgewebe gespeicherte Toxine frei: Schwermetalle, Lösungsmittel, Pflanzenschutzmittel. Diese plötzliche Giftbelastung verursacht Schmerzen und depressive Verstimmung. Außer den bereits erwähnten Antioxidantien gibt es auch Ausleitmischungen. Recht effektiv wirken Komplexbildner, die im Darm verbleiben und Toxine binden; Spirulina, Zeolith oder Heilerde. Aus dem Gewebe können wir Schlackenstoffe mit Lymphtropfen mobilisieren, z.B. Lymphdiaral (3 x 15 Tropfen).

Psychische Unterstützung:
Bauch und Gehirn haben einen identischen Zell- und Molekülaufbau. Störungen im Darm wirken sich daher auch auf die Psyche aus, Psychopharmaka wirken auch im Darm. Stresspatienten nehmen oft Beruhigungs- oder Schlafmittel, Angstlöser und Antidepressiva. Diese dürfen wir nicht gleich absetzen wenn unsere Therapie greift, ist Ausschleichen meist möglich. Darm- wie Nervenzellen produzieren die anregenden Neurotransmitter Dopamin und Glutamat sowie die inhibitorische Gamma-Aminobuttersäure und Serotonin. Letzteres wirkt stimmungsaufhellend, reguliert Appetit und Schlaf, ist entspannend und angstlösend. Proentzündliche Zytokine stören den Serotoninaufbau. Vitamin D fördert die Serotoninbildung. Alternativen zu Antidepressiva: Hypericum (Johanniskraut) ist antidepressiv, Phosphor D30 angstlösend, Magnesium phosphoricum D6 (Schüßler Salz Nr. 7) entspannend und schlaffördernd. Die Aminosäure Tryptophan kann als Serotoninvorstufe gegeben werden.

MR Dr. Eva-Maria Höller
Zahnärztin und Kieferorthopädin in Wien
Schwerpunkt: Komplementärverfahren
Gerichtlich beeidete Sachverständige
mit Zusatzbezeichnungen
Kieferorthopädie und
Komplementärverfahren
ordi.hoeller@aon.at

Stärkungsmittel bei Stress