Baustelle: Die neue Grazer Zahnklinik nimmt schon Formen an

Im Juni letzten Jahres erfolgte der Spatenstich zum Neubau der Grazer Univ.-Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Im Gespräch mit dem Vorstand Prof. Dr. Walther Wegscheider ging es daher vor allem um das Thema „Neubau“.

Wie weit sind die Bautätigkeiten mittlerweile vorangeschritten?

WEGSCHNEIDER: Die Bautätigkeiten sind nach Anlegung der technisch schwierigen Tiefpfahlfundamente und der durch zahlreiche unterschiedliche Niveaus gekennzeichneten Bodenplatte inzwischen soweit gediehen, dass das aufgehende Mauerwerk des Erdgeschoßes bereits vollständig ausgeschalt ist. Derzeit werden die Schalungen des Betonmauerwerks für das 1. Obergeschoß errichtet.

Könnten Sie bitte den Neubau anhand einiger Zahlen vorstellen?

WEGSCHNEIDER: Die Nutzfläche des Klinikneubaus  wird sich auf ca. 4000 m2 belaufen. Dies inkludiert 51 zahnärztliche Behandlungsstühle, 3 Eingriffsräume für chirurgische Eingriffe, eine hauseigene Sterilisation nach dem One-way-System, 20 zahntechnische Arbeitsplätze, Forschungsflächen, 24 Phantomeinheiten, 6 Simulationseinheiten, 36 zahntechnische Arbeitsplätze für Studierende, Röntgen inklusive DVT und die entsprechenden Ärztedienstzimmer.

Inwieweit wurden ökologische Aspekte berücksichtigt?

WEGSCHNEIDER: Für die Energieversorgung der neuen Grazer Universitätsklinik sind 120 Tiefenbohrungen geplant, mit der gewonnenen Energie wird das Gebäude beheizt beziehungsweise im Sommer gekühlt.
Vor der Zahnklinik wird die Endhaltestelle der am stärksten frequentierten Straßenbahnlinie in Graz (Linie 7) neu gestaltet werden.

Was möchten Sie hinsichtlich der neuen Zahnklinik noch betonen?

WEGSCHNEIDER: Die Klinik wird als Zentrum für Zahnmedizin und Mundgesundheit besonders nach den Gesichtspunkten der Prävention und der Durchführung von Spitzenzahnmedizin geleitet und auch durch eigene Forschung geführt werden. Sie wird weiterhin der Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Zahnärzten gewidmet sein. Die Klinikumsleitung denkt an eine Neustrukturierung der Klinik, diesbezügliche Beschlüsse sind jedoch derzeit noch in Ausarbeitung. Damit wird erstmals in der über 100-jährigen Geschichte des Klinikums ein Gebäudekomplex der Zahnmedizin und insbesondere der Ausbildung von Studierenden in diesem Fach gewidmet sein.

Wann soll die Inbetriebnahme der Klinik erfolgen?

WEGSCHNEIDER: Die Aufnahme der klinischen Tätigkeit und des Studiums ist für den 1. Oktober 2015 geplant.

Herzlichen Dank für das Interview!

Prof. Dr. Walther Wegscheider