Detoxifikation/Teil2: Entgiftungskonzept nach Dr. Landenberger

Wir sagen oft so locker, ein Guru entgiftet mit Chlorella, einer mit DMPS oder mit Vitalstoffcocktails - in Wahrheit ist jede erfolgreiche Entgiftungstherapie ein großes Konzept mit vielen Komponenten.

Schwermetalle stellen eine starke Belastung dar: Durch ihre elektrochemische Wirkung reduzieren sie das Redoxpotenzial an der Zellmembran und unterbrechen den Zitratzyklus und die Zellatmung. Dadurch entstehen Mitochondropathien und damit etwa Diabetes oder Krebs. Quecksilber dockt an Moleküle mit Thiol- und Hydroxylgruppen an und blockiert die Methionin-Glutathionsynthese, sprich die Entgiftung.
Als Schwermetallquellen kommen Zahnfüllungen, Impfungen, Nahrungsmittel sowie der Auto- und Flugverkehr infrage. Im Tumorgewebe reichern sich Schwermetalle, aber auch „gute" Metalle wie Eisen, Zink oder Molybdän an, die in hoher Konzentration maligne Wirkung haben können. Die Infusionen umgehen die verminderte Resorptionskapazität und bauen die Entgiftungsmöglichkeit schnell auf.

Das Intensivprogramm

Wirklich schwere Fälle, vom generellen massiven Exanthem über Polyneuropathie bis hin zur Krebserkrankung, erfordern einige Wochen Klinikaufenthalt (Spezialklinik Neukirchen, Prof. Dr. Ionescu) oder eine Kur mit täglicher ambulanter Betreuung in der Ordination Landenberger in Bad Tölz. Aber natürlich gibt es auch in Österreich einige Allgemeinärzte, die ähnliche Verfahren anbieten. Am Anfang stehen umfangreiche Diagnoseverfahren und bei Bedarf Beseitigung von Therapiehindernissen im Zahnbereich.
An Chelattagen: Eine Stunde vor der Therapie wird nüchtern DMSA eingenommen (30 mg/kg Körpergewicht in 200 ml Wasser). Am Beginn steht eine Aminosäuren-Infusion. Nach einer Stunde wird  Na-EDTA infundiert - beim ersten Mal 1-2g, dann 3g pro Infusion, Basislösung: 500 ml NaCl, 60 Tropfen pro Minute (d.h. drei Stunden, bei schnellerer Infusion können Krämpfe auftreten). Der Infusion werden außerdem B-Vitamine, Procain und eventuell Magnesium oder Kalium und ab der 3. Stunde auch Vitamin C 3-5g zugesetzt. Als Injektion gibt es Ausleitmittel der Fa. Hevert für Lymphe, Leber, Pankreas und Niere.
Zwischen den Chelattagen: Substitutionstherapie: Inzolen-InfusioE 250 ml (Mg, Zn, Cu, Mn, Na, Xylitol und Dexpanthenol), darin werden noch B-Vitamine verabreicht. Auch diese Infusion wird langsam eingestellt. Zusätzlich wird Selenase und ev. Zink injiziert. Anschließend gibt es eine Aminosäuren-Infusion, dann Vitamin C 3-5g und als Abschluss noch Alpha-Liponsäure, Vitamin B1 und Procain als Injektion. Infrarotbestrahlung mit 670 nm regt die Mitochondrienfunktion an.

Das orale Entgiftungsschema

ist ebenfalls ein Intensivprogramm für 8 bis 12 Wochen, Teile davon sollten ins tägliche Leben übernommen werden. Für Patienten, die nicht so stark erkrankt sind, kann eine orale Therapie natürlich ausreichen.

Basisernährung:
Detoxgemüse: Lauch (Schnittlauch, Bärlauch, Knoblauch), Kresse, Petersilie (besonders als Presssaft), Kohl (Kohlrabi, Karfiol), Rettich, Tomaten. Sie enthalten Schwefel und Indol-3-Carbinol. Sie können roh oder gekocht verwendet werden.
Früchte und Gemüse enthalten auch Mikropektine, die Toxine, Mikroorganismen und sogar Radioaktivität ausleiten können. Sie wirken auch in saurem Milieu. Basenkost unterstützt die Reinigung des Bindegewebes als Toxin-Zwischenlager.

Verdauungsfördernde Kräuter:
Kümmel, Anis, Fenchel, Löwenzahn, Sauerampfer, Süßholzwurzel, Kren. Wer Kräuter selbst zieht: Düngen mit Mist, Torf oder Mineralien (z.B. Hornmehl, Austernschalen)! Kräuter wirken auch entzündungshemmend, antibiotisch und antiproliferativ.
Lipide und Neurolipide sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus tierischen Quellen oder Samen, enthalten in  Eiern, Bries, Hirn, Kaviar. Früher waren solche Bestandteile oft traditionelle Krankenkost. Sie können die Phase I der Leberentgiftung verlangsamen und die Phase II synchronisieren. Sie müssen manchmal in Kapselform ergänzt werden, z.B. mit Lachsöl.
Eiweißquellen: Fleisch, Fisch, Eiklar, Molke, Getreide und Nüsse. Viel trinken: stilles Wasser, Kräutertees.

Entgiftungspräparate:
Curcumin-Polyphenole-Heilpilze: Polyphenole sind entzündungshemmend, antibiotisch, krebshemmend und mitochondrioprotektiv. Dr. Landenberger hat ein eigenes Präparat zusammengestellt: Curcumin (95% Extrakt), schwarzer Pfeffer, Granatapfel, Flavonoide und Anthocyane, Resveratrol, Quercetin, Lycopin, Carnitin, Reishi, Maitake, Shiitake und Arabinoxylan (Arnika-Versandapotheke Oberhaching, info@arnika-apo.de).
Milchsäureflora-Aufbaupräparate: Joghurt, Komboucha, Sauerkraut, milchsauer vergorene Kräuter- und Beerenextrakte (Casa Sana, z.B. rote Rüben), rechtsdrehende Milchsäure (RMS). Dies wirkt auch entsäuernd!
Hevert-Entgiftungstropfen: Lymph-aden, Hepar-Hevert. Pankreatikum-Hevert, Heweberberol, Solidago Hevert Complex. Diese können für 4 - 8 Wochen auch 1-3x wöchentlich injiziert werden (i.m. oder s.c.)
Mineralien: anorganisches Selen (Selenase) zur Glutathionsynthese und direkten Metallbindung, Zink (zur Funktion von Superoxiddismutase und Diaminoxidase), Zeolith (Siliziumdioxid aus gemahlenem Vulkangestein, ein Bioregulator mit Ionenaustauscherwirkung, kann auch Radioaktivität dekontaminieren).

Aminosäurenpräparate:
Aminoplus-Mischungen. Sie sollen mit Mineralien gemischt sein, damit Glutathion gebildet werden kann und so atopische Ekzeme vermieden werden. Sie können auch Umweltgifte wie PCB, Weichmacher oder Xylol über die Haut eliminieren. Förderung durch Schwitzen: Sauna, Überwärmungsbad, Sport. Schwitzen vor einem LTT-Test auf Umweltgifte erhöht die Trefferquote.
Ja, und am Ende sind wir gefordert, wieder ein leistungsfähiges Gebiss herzustellen - nach der ganzen Prozedur natürlich möglichst ohne Schadstoffe und ohne Metall.

Dr. Eva-Maria Höller

Schnittlauch - Kräuter werden unterschätzt