Bernhard-Gottlieb-Zahnklinik Wien: Neue Leitung - neue Pläne

Seit August letzten Jahres ist Prof. DDr. Andreas Moritz der neue Leiter der Bernhard-Gottlieb-Universitätszahnklinik. ZMT führte mit ihm das folgende Interview.

Was gibt es Neues auf der Wiener Zahnklinik?
MORITZ: Viel! Eben wurden weitere sanierte Räumlichkeiten zur Einrichtung freigegeben; im Sommer 2013 sollte der Umbau abgeschlossen sein. Für den Forschungsbereich ist Prof. Sitte zuständig, für die orale Mikrobiologie Prof. Georgopoulos. Die Professur für orale Chirurgie (Nachfolge von Prof. Watzek) wurde ausgeschrieben, ebenso eine Professur für Kinderzahnheilkunde.
CAD/CAM und das virtuelle Design von Kronen und prothetischen Restaurationen haben endgültig Fuß gefasst, weiters setzen wir auf den optischen Abdruck (der standardmäßig für die Studierenden einzusehen ist). Mikroskop und Laser gehören in der Lehre zum „täglichen Brot". Insgesamt kann man sicher sagen, dass die Wiener Zahnklinik eines der modernsten Zentren Europas ist. Zu erwähnen ist auch die hauseigene Zahntechnik zur Versorgung der Patienten im Studierendenbereich.
Was die Forschung betrifft, war 2012 ein sensationelles Jahr. Hinsichtlich der Impact-Faktoren zählen wir wohl zu den Top-5-Unis in Europa. Wichtig ist uns auch, dass die praxisorientierte Forschung sich dann auch entsprechend auf die Lehre auswirkt.
Auch die Öffentlichkeitsarbeit, etwa die News auf der Website betreffend, wurde verstärkt. Ass.-Prof. Jonke ist hier sehr aktiv.

Welche weiteren Pläne gibt es?
MORITZ: Das Postgraduate-Programm (PhD) soll internationalisiert, also auch für Studenten und Studentinnen aus dem Ausland geöffnet werden. In der Forschung möchten wir - auch dank der Kontakte von Prof. Sitte -  mehr in die Humanmedizin hineingehen. Dies betrifft etwa den Bereich der Immunologie. Auch multidisziplinäre PhD-Arbeiten sind geplant.

Könnte es eventuell in einigen Jahren wieder eine eigene Abteilung für Parodontologie geben?
MORITZ: Wir sind eine ungeteilte Zahnklinik - es gibt keine Abteilungen, sondern nur Bereiche. Die Fusion Parodontologie und  Konservierende funktioniert sehr gut, der intensive Austausch mit anderen Bereichen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit stellt für die Parodontologie eine Bereicherung dar. Der Blick über den Tellerrand und für das Gesamte - unter Bewahrung der wissenschaftlichen Eigenkompetenz - ist wichtig. Auch bei der Zahl der Paro-Patienten gab es eine Steigerung.

Wie sehen die Erfahrungen mit dem Unit-System aus?
MORITZ: Das Unit-System hat sich etabliert, die  Studenten und Studentinnen sind zufrieden und die Noten besser als früher.
Generell haben wir sicher eines der weltweit besten Ausbildungssysteme, nirgends können die Studierenden so viele Patienten behandeln wie in Wien -  „learning by doing" im besten Sinn.

Herzlichen Dank für das Interview!
Das Gespräch führte Dr. Peter Wallner

Prof. DDr. Andreas Moritz