Erstmals hat der Bundesausschuss der Österreichischen Zahnärztekammer den hohen Frauenanteil von über 40 Prozent zum Anlass genommen, ein eigenes Frauenreferat zu gründen. Wir sprachen mit der ersten Referentin MR Dr. Margarita Gradl, Vizepräsidentin der Salzburger Zahnärztekammer, über ihre neue Tätigkeit. Frau MR Dr. Gradl, zunächst herzliche Gratulation zur ersten Frauenreferentin. Was werden Ihre wichtigsten Aufgaben jetzt sein? Es muss eine Anstellung von ZahnärztInnen möglich sein. Die jungen Uniabgängerinnen könnten in etablierten Ordinationen einige Jahre arbeiten, hätten keine finanziellen Belastungen, mehr Zeit für die Familiengründung und könnten sich die Sicherheit bei der Berufsausübung aneignen, um sich dann selbständig niederzulassen. Jetzt ist es so, dass viele junge Zahnärzte nach Deutschland ausweichen, wo schon eine Anstellung möglich ist, und dann oft im Ausland bleiben. Weiters würde eine Teilung eines Kassenvertrages, jedoch ohne Einschränkung bei der Honorierung, große Vorteile bringen. Diese Ziele heißt es zu verfolgen. Warum glauben Sie ist die Standesvertretung so männerdominiert, obwohl der Beruf des Zahnarztes schon immer auch ein Frauenberuf war? Was sind die wesentlichsten Gründe, dass so wenig Frauen in der Standespolitik zu finden sind? Was müsste sich ändern, damit auch Frauen sich besser einbringen könnten? Was sind Ihre ganz persönlichen Anliegen? Die Politik ignoriert das Problem der Nichtbesetzung von Kassenplanstellen und so liegt es an uns Lösungsansätze auszuarbeiten. Wir Zahnärzte sollten Alles daran setzen, dass die wohnortnahe Versorgung durch uns aufrechterhalten und nicht von Ambulatorien übernommen wird. Mein Ziel ist es das bestehende System zu verbessern und es dadurch aufrecht zu erhalten. Wieso haben Sie von einer Kandidatur für den Finanzreferenten der ÖZÄK im Interesse der Einigkeit Abstand genommen? Mit der Frauenquote wollte ich mich nicht hinein reklamieren. Ich finde, dass ich mit dem Frauenreferat mehr Möglichkeiten habe, für uns die notwendigen Änderungen der Rahmenbedingungen zu erwirken. Und dazu wünschen wir viel Erfolg! Wir danken ganz herzlich für das Gespräch!
|
MR Dr. Margarita Gradl
|