ÖDV: Der Kaufmann als Präsident

Seit Juni 2011 ist es amtlich: Matthias Kaufmann ist der neue Präsident des österreichischen Dentalverbandes. Wir haben mit ihm über seine Ziele gesprochen.

Herr Kaufmann, zunächst einmal herzliche Gratulation zur Präsidentschaft. Ist es nicht ungewöhnlich, dass der Generalsekretär und nicht einer der Vizepräsidenten gewählt wurde?
KAUFMANN: Ja, vielleicht, der Vorstand arbeitet aber bereits seit einigen Jahren in ähnlicher Besetzung als Kollektiv. Es ist somit nicht vorrangig bedeutend, wer formal welche Funktion ausfüllt. Es war uns wichtig, dass der Kandidat neben der notwendigen Erfahrung auch über ausreichend zeitliche Ressourcen verfügt und dass eine geographische Nähe zu den Fachweltpartnern gegeben ist. Wie gesagt, wir arbeiten als Team, und die Unterstützung und Kontakte der Vizepräsidenten und Vorstandskollegen sind unbedingt notwendig.

Wird es einen neuen Generalsekretär geben?
KAUFMANN: Nein, die operative Umsetzung und administrative Tätigkeit werde ich auch weiterhin selbst mit meinem Team erledigen.

Wird sich nun im Dentalverband etwas ändern? Haben Sie andere Ziele?
KAUFMANN: Nein, wir gehen unseren Weg konsequent weiter, wir wollen weiterhin offen auf die Zahnärzte zugehen, gut zusammenarbeiten, wie z.B. bei den Kongressen, und die Kommunikation, auch untereinander, fördern. Aber: Unsere eigentliche und damit wichtigste Zielgruppe des Verbandes sind die Mitgliedsfirmen. Für sie betreiben wir Marktforschung, organisieren wir Schulungen, versuchen wir die Qualität der Mitarbeiter in vielen Bereichen zu verbessern, und damit sind wir sehr erfolgreich. Darum werden wir diesen Weg auch konsequent weitergehen.

Der Dentalverband ist ja der Hauptsponsor der Zahnärztekongresse. Wird sich bei den kleinen Ständen etwas ändern?
KAUFMANN: Gleich vorweg: der ODV ist nicht immer Hauptsponsor der Zahnärztekongresse, allerdings sind wir natürlich um eine gute Zusammenarbeit mit den jeweiligen Organisatoren bemüht und haben in den vergangenen Jahren auch einen bedeutenden Beitrag geleistet - sowohl bei der Umsetzung der den Kongress begleitenden Ausstellung, als auch in finanzieller Hinsicht. Wir sind froh, dass eine Entwicklung stattgefunden hat, die für alle Beteiligten zufriedenstellend ist. Unser Anliegen ist, dass möglichst viele Unternehmen an der Ausstellung teilnehmen und damit dem Wunsch der Kunden nach Informationsaustausch und Kontakt für eventuell weiterführende Gespräche auf breiter Basis entsprochen wird. Aufwand und Kosten müssen aber den Rahmenbedingungen angepasst sein. Wir haben nur kurze Kontaktzeit während der Pausen, teilweise schwierige Infrastruktur und Räumlichkeiten für die Ausstellung etc. Die WID als Gegenpol im Frühjahr bietet eine Ergänzung zu den zahlreichen kleineren Ausstellungen. Ohne Stress, den Beginn des nächsten Vortrags zu versäumen, kann die komplette Leistungsschau von Dentalhandel und Industrie genützt werden. Damit ist einfach mehr Zeit, um sich umfassend vor teilweise ja auch sehr kostenintensiven Entscheidungen zu informieren.

Und was ist im kommenden Jahr konkret geplant?
KAUFMANN: Primär sind wir unseren Mitgliedern verpflichtet und sehen uns hier als Dienstleister mit Service in Form von Beratungen, juristischem Beistand, Gutachten, Schulungen, einfach allem, was in der Praxis für alle wesentlich ist und vor allem zur Qualitätssteigerung beiträgt. In zweiter Linie suchen wir verstärkt den Kontakt zu zahnmedizinischen Gesellschaften, um sie zu unterstützen, wenn wir das können und das auch gewünscht wird. 2012 wird es auch wieder eine Dentalskimeisterschaft geben, bitte merken Sie schon den 16. und 17. März in St. Johann/Pongau dafür vor.

Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei Ihrer neuen Aufgabe.
Das Gespräch führte Dr. Birgit Snizek

Matthias Kaufmann, Präsident des österreichischen Dentalverbandes