Die zahnmedizinische Prophylaxe, auch vorbeugende Zahnheilkunde oder zahnmedizinische Prävention (von lat. praevenire, „zuvorkommen", „verhüten") genannt, beschäftigt sich mit vorbeugenden Maßnahmen, die die Entstehung von Krankheiten an Zähnen und am Zahnhalteapparat verhindern sollen. Man unterscheidet Kollektivprophylaxe (bezogen auf große Gruppen z.B.: Schulkinder) und patientenbezogene Individualprophylaxe, die in der zahnärztlichen Ordination stattfindet. In der Individualprophylaxe unterscheidet man die basisprophylaktischen Maßnahmen, darunter das tägliche Zähneputzen, die einer Vielzahl von Personen zur Verfügung stehen, sowie intensivprophylaktische Maßnahmen, die sich an Personen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko richten. Es sind die Erkrankungen wie Karies, Gingivitis, Parodontitis, andere schwerwiegende nekrotisierende Zahnfleischerkrankungen und Mundkrebs, denen es in der zahnärztlichen Ordination vorbeugend entgegenzuwirken bzw. rechtzeitig zu erkennen gilt, um größere Schäden zu verhindern. Dazu bedarf es einer frühen Diagnostik und bedarfsorientierter, abgestimmter Maßnahmen. Das gut eingespielte Team Zahnarzt/-ärztin und Prophylaxeassistenz ist heutzutage in der Lage, die meisten dentalen Erkrankungen zu verhindern bzw. einzudämmen (das progrediente Fortschreiten zu verhindern). Dabei kommt der zahnärztlichen Prophylaxeassistenz eine herausragende Rolle in der intensiven und bedarfsorientierten Individualprophylaxe zu. Es lassen sich verschiedene Präventionsstufen unterscheiden: 1. Primäre Prävention 2. Sekundäre Prävention 3. Tertiäre Prävention Was ist nun die Rolle der Prophylaxeassistentin? Sie ist tätig auf Verschreibung der Behandlung durch den Zahnarzt/-ärztin, der/die die entsprechende Diagnose bei den Routinekontrollen stellt. Die Diagnose wird mithilfe der parodontalen Grunduntersuchung, entsprechender Röntgenbilder und nach visueller Inspektion dokumentiert. Sie informiert und motiviert den Patienten. Sie gibt Feedback an den/die behandelnde/n Zahnarzt/-ärztin über Patientenmotivation und Fortschritte. Sie ist beim Rauchstopp behilflich. Sie erfragt regelmäßig die Gesundheits-, aber auch Sozialanamnese und notiert spezielle Patientenbedürfnisse. Sie dokumentiert und evaluiert ggf. Ernährungsprotokolle, berät in Sachen gesunde Ernährung. Sie dokumentiert die Oralhygiene und den Entzündungsgrad der Gewebe. Sie identifiziert individuelle Mundhygienebedürfnisse des Patienten und demonstriert individuell angepasste Mundhygienehilfen (Zahnbürsttechnik, Zwischenraumreinigung). Sie stellt die Hygienefähigkeit her, indem alle weichen und harten Beläge entfernt werden (Instrumentation und Polieren). Gegebenenfalls appliziert die Prophylaxeassistentin fluoridhaltige Medikamente. Häufig baut die Prophylaxeassistentin durch längere und regelmäßige Termine eine enge Beziehung zum Patienten auf. Dabei ist es nicht unüblich, dass sie viel mehr über die äußeren und inneren Umstände der Patienten erfährt als der/die Zahnarzt/-ärztin. Diese Informationen sind oft äußert wichtig bei der Planung einer adäquaten langfristigen Betreuung und müssten dem/der Zahnarzt/-ärztin regelmäßig mitgeteilt werden. Überdies schätzen die Patienten im Allgemeinen eine gute, stabile persönliche Beziehung zur Prophylaxeassistentin sehr und kommen daher gerne regelmäßig zum Recall. Updent-Zahnärzte |
Dr. Madleine Åslund
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