Komplementärmedizin: Therapieablauf bei Kopfschmerz

Bei Behandlungsbeginn ist der Patient 47 Jahre, erfolgreich in der Immobilienbranche, ein gut gekleideter Künstlertyp. Er macht viel Bewegung und ernährt sich auch gesund.

Seit 20 Jahren leidet er unter Kopfschmerz - etwa jeden zweiten Tag, im Frühstadium sprechen die Schmerzen auf die üblichen Schmerzmittel an, an Schmerztagen benötigt er zwei bis vier Tabletten, um sein Arbeitspensum zu bewältigen. Wetterumschwünge verstärken die Beschwerden. Der Schmerz beginnt im Mastoidbereich, strahlt nach oben aus, verläuft ums Ohr herum und zur Schläfe rechts und entspricht damit dem Gallenblasenmeridian. Vor Beginn der Schmerzen hatte er eine starke Grippe mit meningitischen Symptomen. Im Anschluss daran kam es zu einer Schwellung im Bereich der linken Kieferhöhle, ein Zahn wurde über ein Jahr lang behandelt, danach nahmen die Schmerzen jedoch noch zu. Natürlich wurden alle üblichen schulmedizinischen Untersuchungen durchgeführt, ich bekomme einen Stapel an Laborwerten, CT, EEG, Ultraschall etc.

Die Diaminoxidase ist vermindert, ein Histaminproblem wäre möglich. Gräser und Roggen zeigen positive RAST-Werte trotz Desensibilisierung.

Der EBV-Titer ist positiv, auch die EBNA - ein chronischer Infekt wahrscheinlich, zumal Zink und Kupfer erniedrigt sind. T-Zellen und zytotoxische Zellen sind vermindert.

Bei Ultraschalluntersuchungen gab es einen Lymphknoten im Nierenbereich und eine Verdickung der Gallenblasenschleimhaut. Zahnmedizinisch besteht im rechten Oberkiefer eine Brücke, ein Frontzahn hat eine Wurzelbehandlung, ein Molar eine parodontale Tasche. Die Okklusion erscheint unauffällig, ich finde keine Spuren von Bruxismus.

Im ersten umfangreichen Test zeigt sich ein allgemein guter Zustand, allerdings testen die Suchampullen für alte Infekte, Viren, Grippe und Borellien.
Therapielokalisationen: Tonsillen, Mastoid, Siebbeinzellen, Stirnhöhlen und Gallenblase sowie der Gallenblasenmeridian im Kopfbereich.
Im direkten Resonanztest nach Omura finden wir Grippe im Mastoidbereich und Borrelien in der Gallenblase.

Erste Therapie: Quentakehltropfen mit Einreiben am Mastoid (die Reflexzone für Mastoid ist der Akupunkturpunkt Gbl 12) und am Alarmpunkt Gallenblase (rechts seitlich unter dem Rippenbogen). Quentakehl ist ein Mittel der Firma Sanum. Diese Mittel sind hoch potenzierte Abwehrstoffe aus Pilzen, Granulomzellen und Ähnlichem. Quentakehl bewährt sich besonders gegen Viren und Einzeller.

Deutliche Besserung
Nach sechs Wochen berichtet der Patient von einer deutlichen Besserung; er hatte 16 Tage keine starke Attacke. Die Befunde sind noch sehr ähnlich, diesmal passt Crotalus C, das ist ein homöopathisches Mischpräparat aus Klapperschlangengift, Magnesium sulfuricum und Sonnentau. Schlangengifte können alte, meist abgekapselte Infektionsregionen auflösen, die anderen beiden Homöopathika sind abwehrsteigernd.

Nach weiteren sechs Wochen ist der monatliche Tablettenbedarf von 60 auf 12 gesunken. Wir wählen diesmal Lachesisglobuli (Buschmeisterschlange) und Quassiatropfen (Bitterstern, ein ausleitendes Leber- und Gallenmittel).

Danach ist der Tablettenverbrauch auf drei Stück gesunken, es passt Minzöl. Anwendung von ätherischen Ölen: 2 x täglich 1 Tropfen in Wasser verquirlt einnehmen und mit neutralem Öl (z.B. Mandelöl) oder Salbe (Vaseline, Hautcreme) ver-mischt auf Reflexzonen auftragen. Bei unverdünnter Anwendung kann es zu massiven Hautreizungen kommen. Ätherische Öle riechen intensiv und hinterlassen einen lang anhaltenden Nachgeschmack. Sie sind daher bei Patienten nur mäßig beliebt, bringen aber meist einen deutlichen Behandlungsfortschritt.

Ab der nächsten Sitzung ist der Patient eigentlich zufrieden, Kopfschmerzen hat er aber weiterhin bei Wetterumschwüngen und Verkühlungen. Der chronische Infekt im Kopfbereich und in der Gallenblase ist noch testbar, ein Rückfall daher zu erwarten. Wir arbeiten weiter mit verschiedenen antiinfektiösen Mitteln: Sankombi (wirkt auch gegen Pilze), Mucokehl (gegen Staphylokokken, schleimlösend), Engystol (homöopathisches Immergrünmittel), Esberitox (phytotherapeutisch Ecchinacea, Baptisia, Thuja), Schlangengiften und Lebermitteln wie Carduus marianus (Mariendistel) und Quassia.

Nach einem weiteren halben Jahr testen weder Gallenblase noch der zugehörige Meridian, aber noch einige Kopfpunkte (Mastoid, vegetative Punkte). Ein grippaler Infekt bringt einen kurzen Rückschlag. Da die Therapie nicht sehr eingreifend und die Mittel auch nicht teuer sind, möchte der Patient auch den verbliebenen Rest austherapieren.

Nach weiteren vier Monaten begibt sich der Patient zusätzlich in Akupunkturbehandlung, um alte Blockaden zu lösen. Durchgeführt vom HNO-Arzt, bringt diese Therapie wieder etwas Erleichterung.
Im Test passen mittlerweile Kombinationspräparate nach Dr. Riedweg: Phytohypophyson L und C. Diese enthalten Leber-Ausleitmittel und können über die Hypophyse (steuert u.a. Schilddrüse und Nebenniere) die Stressresistenz erhöhen.

Das bringt schließlich den endgültigen Durchbruch: Die Kopfschmerzen sind weg, der Patient kann gut schlafen. Und diesmal finde ich im Test nichts mehr und bin auch zufrieden.

Unser Patient empfiehlt uns fleißig weiter - allerdings gebe ich Patienten, wo es überhaupt nicht um Zahnfragen geht, lediglich die Adressen guter Allgemeinmediziner.

Dr. Eva-Maria Höller

Ankündigung

Mundraumsanierung unter schul- und komplementärmedizinischen Aspekten
Dr. Karlheinz Graf
16.-17. Oktober 2009
Büro des Zahnärztlichen
Interessenverbandes, 1010 Wien
Anmeldung: Tel. 01/513 37 31
office@zahniv.at

Enthält Umwelt-Zahnmedizin.
Auch für Anfänger geeignet!

Gallenblase 12 = Reflexzone Mastoid