Lupe und Mikroskop sind Begriffe, die in vielen medizinischen Fachbereichen immer öfter vorkommen - so auch in der Zahnmedizin. Doch welchen Stellenwert sollen sie in unserer täglichen Praxis einnehmen? Manche Kolleginnen und Kollegen meinen, mit der Vergrößerung eine genauere, länger haltende Arbeit leisten zu können. Andere wiederum sehen die Sehbehelfe eher als hinderlich bei der Arbeit. Ich werde in den nächsten Folgen der ZMT Theoretisches über Vergrößerungen und deren Techniken beschreiben, mit praktischen Beispielen wozu man beispielsweise das Mikroskop brauchen kann; dazu sollen Interviews im Kollegenkreis geführt werden.
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Abb. 1: Palatinal occlusale Amalgamfüllung
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Grundlagenwissen Teil I:
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Abb.2: Säuberung mit dem Sandstrahlgerät
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Brille oder Kopfrahmen? |
Abb. 3: Compositfüllung K2 occlusal-palatinal
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Bei Zeiss ist nur ein geringer Neigungswinkel möglich, SURGITEL dagegen bietet bis zu 33 Grad. Für eine Kopfrahmen-Version spricht die bessere Gewichtsverteilung, was vor allem bei stärkeren Vergrößerungen mit Prismenlupen und bei der Kombination mit Lichtsystemen zum Tragen kommt. Ebenso können mit der Kopfrahmen-Version Brillenträger die Optiken einfach vor ihre normale Brille klappen. Wollen mehrere Behandler dieselbe Lupe benutzen und benötigt einer eine optische Korrektur, kommt ohnehin nur die Kopfrahmen-Version in Frage. (Quelle: Dent Implantol 7, 508-520 (2003)) |
Abb. 4: Nochmalige Entfernung der Compositfüllung.
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Ein Fall aus der Praxis: Die Amalgamfüllung wurde entfernt und es stellte sich folgendes Bild dar: |
Abb. 5: nochmalige Säuberung mit dem Sandstrahlgerät
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Der Patient klagt 8 Monate hindurch immer wieder über Kälteempfindlichkeit des Zahnes und es wurde daher noch eine palatinale Zahnhalsfüllung gemacht. Nach dieser sind die Schmerzen allerdings dramatisch stärker geworden, sodass als letzte Rettung vor einer Wurzelbehandlung die Compositfüllung noch einmal entfernt wurde (Abb. 4, 5). Dieses Mal wurden die Sprünge im Zahn mit dem Sandstrahlgerät solange verfolgt, bis sie unter zwanzigfacher Vergrößerung nicht mehr zu sehen waren. Es wurde der distopalatinale Höcker, der zuvor overlayartig in die Präparation mit einbezogen wurde, nun bis zum Frakturspalt knapp über Gingivaniveau gekürzt. Anschließend wurde eine Teilrekonstruktion aus Composit durchgeführt und der Zahn in seiner „ursprünglichen" Form wieder hergestellt (Abb. 6). Und die Schmerzen waren vollkommen beseitigt! Andauernde Schmerzen DDr. Klaus Kotschy |
Abb. 6: Wiederherstellung des Zahns in seiner ?ursprünglichen? Form
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